03.09.24 - An die Pazifikküste nach El Tunco
Gestern Abend hat es dann noch so richtig gewittert und ich hab halbwegs gut geschlafen. Um sechs war ich wach, blieb aber noch bis halb acht liegen, dann meinte der Typ über mir, er müsse jetzt irgendwelche Tiktoks kucken. Mit Ton...
Ich packte meine Sachen und stand um acht an der Bushaltestelle vor der Tür. Dort stand ich dann erstmal. Ich sollte den Bus 55B nehmen. 55 kam mehrfach vorbei, auch Busse mit einem B, aber an der Kombination scheiterte es... Schließlich nahm sich eine Omi meiner an und fragte, wo ich hin wollte. Es stellte sich heraus, ein B am Bus reicht voll und ganz, scheiß auf die Zahl🙈 Und damit ging es ganz einfach. Ich fuhr einmal durch die Stadt Richtung Westen. Gut, dass dort der Terminal für Busse nach San Salvador ist und nur der für die, denn San Salvador liegt östlich...
Am Terminal gab es sogar einen Ticketschalter, dann konnte ich den wartenden Bus besteigen. Inzwischen war es neun. Wir fuhren los und erstmal dieselbe Strecke zurück, bevor wir in Richtung Highway abbogen. Heute war deutlich weniger Verkehr als auf dem Herweg und wir waren schnell aus der Stadt draußen. Dafür war es nicht der Spezialbus, sodass wir immer wieder hielten. Aber auch nach Salvador rein ging es heute viel besser und schon kurz vor elf konnte ich aussteigen.
Ich musste einmal über die riesige Straße und dann auf den Bus zur Küste warten. Irgendwann kam der auch, leider einer von denen mit Klimaanlage. Voll mies, da muss ich frieren und das kostet auch noch extra! Immerhin, auch auf der Strecke war nicht viel los und es ging schnell. So war ich gegen 12 am Ziel. Nur ein paar Minuten Fußweg waren es bis zum Sunset Surf Camp.
Hier hatte ich mir zum Abschluss nochmal ein besonders schönes Plätzchen ausgesucht. Es ist nicht in Surf City, El Tunco, sondern ziemlich einsam gelegen und super gechillt. Unter österreichischer Leitung...
Ich konnte direkt einchecken und meinen, leider eisgekühlten Dorm beziehen. Aber es gibt Vorhänge, so dass ich zumindest vom Luftzug gut geschützt bin. Aber der Schlafsack kommt nochmal zum Einsatz...
Und ich entdeckte endlich einen echten Bruder meines Rucksacks!
Außer der AC ist das echt ein Traum hier.
Zwei Nächte bin ich jetzt hier, dann für eine in Salvador und dann die allerletzte wieder hier, der Flughafen ist von hier fast besser zu erreichen als aus der Hauptstadt und mein Flug geht erst Samstag Abend, so dass ich noch einen halben Tag hier abhängen kann...
Und damit fing ich auch direkt an, erst in die Wellen, dann in den Pool und dann in Liegestühle bzw. Hängematte.
Nur der Hunger und die Lust auf einen Kaffee trieben mich um halb vier raus. Der Haken, hier gibt es fast nix und Eck. So ging es also mit dem Bus 4km rein nach El Tunco. Das wäre ein kleines, total verschlafen Städtchen, wenn nicht der aktuelle Präsident durchgegriffen hätte. Im Versuch, sein Land bestmöglich zu vermarkten, nannte er den Ort in Surf City um und seit dem wird gebaut und Marketing betrieben. Die haben hier echt was bewegt und in ein paar Jahren kann das ziemlich groß sein.
Im übrigen hat der Präsident echt ordentlich geackert. 2015 war El Salvador das Land mit der höchsten Mordrate der Welt, hauptsächlich wegen zweier verfeindeter Gangs. Gegen die ging er rabiat vor, nun sitzen die meisten im Gefängnis, in Honduras oder den USA und hier ist es echt sehr sicher geworden. Außerdem ist er Salvador das erste Land, in dem Bitcoins offizielles Zahlungsmittel sind, offiziell muss jeder Laden sie akzeptieren. Und das Land selbst kauft regelmäßig welche dazu...
Man versucht schon sehr fortschrittlich zu sein hier. Kartenzahlung ist definitiv mehr verbreitet als in den anderen Ländern, in denen ich war. Und irgendwie kommt es mir auch etwas sauberer vor, auch wenn ich nicht wirklich von Umweltbewegung sprechen will. Aber ganz viele Leute haben Trinkflaschen mit, Wasser in Einwegflaschen kaufen nur Touristen...
Ich kaufte nix dergleichen, sondern einen Cappuccino in Porzellan und eine Berry Bowl. Sehr lecker, wenn auch nicht günstig.
Dann schlenderte ich einmal die Tourimeile entlang und zum Strand.
Wenn auch nur ganz schmal, dafür unendlich lang, so muss das sein, nicht wie auf Caye Caulker!
Ich beobachtete ein bisschen die Surfer und begab mich dann gleich nochmal auf Futtersuche. An einem Pizzastand wurde ich fündig, die Pizza war lecker, aber leider nur am Rand knusprig. Danach fuhr ich wieder zurück, kaufte mir an Mangel an Alternativen in der Tankstelle Milch und Cornflakes und an der Straße noch etwas Obst.
Pünktlich zum Sonnenuntergang war ich zurück. Wie wohl am allen Surfplätzen der Welt der Zeitpunkt, wo sich alle im oder am Wasser versammeln.
Dort traf ich auch auf den Besitzer des Rucksacks, ein französischer Kanadier, der genau wie ich den Besitzer des anderen Rucksacks kennenlernen wollte. Er ist mir etwas "hinterher", aber er war auch so gut wie noch nicht in Europa reisen... Definitiv ein Gleichgesinnter!
Nach einem kleinen Plausch und einen Bier ging ich in die Dusche. Jetzt ist es halb acht und ich sitze draußen und schreibe Blog. Die Moskitos scheinen hier auch deutlich gechillter zu sein, hab noch kein Spray verwendet und nicht das Gefühl, dass sie angreifen.
Mal sehen, ich denke ich wechsle dann mal zehn Meter weiter in die Bar neben dem Pool...
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