01.09.24 - Lago Coatepeque
Heute Nacht bin ich zwar auch ständig aufgewacht, hab aber trotzdem besser geschlafen als gestern. Früh blieb ich bis halb neun liegen und las. Dann stand ich auf und ging erst mal drei Blocks zum Supermarkt. Eigentlich wollte ich Brot und Erdnussbutter, aber die gab es nur im riesigen Glas für 8$. So wurde es dann eine Frischkäsecreme. Und beim nächsten Straßenhändler kam noch etwas Obst dazu.
Zurück in Hostel frühstückte ich etwas und packte was für später ein. Die Moskitos sind hier echt mega anstrengend, hab super schnell gegessen, um zu flüchten. Im übrigen auch im Zimmer, hat zwar ein Moskitonetz am Fenster, aber das hilft wenig, wenn ständig die Tür offen steht und das Haus voll ist mit den Biestern...
Gegen zehn war ich dann unterwegs. Mit dem Bus zum Terminal wie gestern. Nur dass der heute ne andere Strecke fuhr. Ich stieg aus, wo alle ausstiegen und lief durch einen Straßenmarkt zum Ziel. Bus 242 stand auch da, aber der Fahrer wollte mich nicht. Er meinte, der Bus nebenan fahre auch zum See. Was dessen Fahrer verneinte. Nach etwas hin und her fuhr ich dann aber doch mit, zum See schien er schon zu fahren, nur auf die falsche Seite.
Somit stieg ich etwas früher aus als geplant, dafür direkt an einem von sehr wenigen Caches des Landes. Dann lief ich bergab in Richtung See. In meiner naiven Vorstellung hatte ich hier ja ganz viele tolle Ausblicke auf den See. Die gab es auch, aber fast ausschließlich aus den Restaurants, die restliche Aussicht ist fast komplett zugemauert.
Der See selbst ist ein Kratersee und angeblich einer der schönsten Seen in Mittelamerika. Sieht man nur nicht...
Dementsprechend war der Weg hinunter auch ziemlich doof, die Straße entlang ohne Sicht und natürlich kam auch kein Bus vorbei...
Knapp drei Kilometer lief ich, dann war ich unten. Von See auch hier nichts zu sehen, das komplette Ufer ist zugebaut mit Restaurants und hohen Mauern. Ab hier war die Straße auch noch ungeteert und jedes Auto, das vorbei fuhr, staubte mich komplett ein.
Schließlich erbarmte sich der Fahrer eines kleinen Lasters, ich durfte hinten rauf springen.
So kam ich gegen halb eins an einem der vielen Restaurants an, das ich mir im Vorfeld ausgesucht hatte. Klang ganz nett. Naja, meine Vorstellung von einem Tag am See ist definitiv eine andere.
Pünktlich als ich ankam, donnerte es das erste Mal. Ich bestellte eine frische Limo und sprang direkt ins Wasser. Immerhin, tief und sauber. Weit und breit war sonst aber niemand baden und eigentlich war auch sonst fast kein Mensch zu sehen, dabei ist doch Sonntag!
Zum Trocknen konnte ich mich nur an einen Tisch setzen. Der Versuch, was zu essen zu bestellen, war schwierig. Nicht ein einziges vegetarisches Gericht konnte ich entdecken. Ich fragte nach, sagte, ich esse kein Fleisch und keinen Fisch (ich hatte die Befürchtung, dass der Kopf mit dran hängt...) Pollo? War die Antwort. Hm nee, das hat doch auch mal gegackert! Schließlich riet man mir zu einem Caesar Salat, der wäre ohne Fleisch. Hm, das wäre damit auch der erste Salat seit Wochen, der nicht irgendwann mal gelebt hatte... Ich ließ mich auf das Experiment ein...
😂🙈 Wurst wächst offensichtlich hier auf Bäumen... Immerhin saß ich direkt am Wasser und konnte unauffällig die Fische füttern. Der Rest war nicht verkehrt, wenn auch sicher keiner hier jemals einen Caesar Salat gesehen hat...
Da die Wolken immer näher kamen und es mir hier eh nicht so wirklich gefiel, machte ich mich schon bald wieder auf den Rückweg.
Ich beschloss, die Straße entlang dem Bus entgegen zu laufen. Hatte den positiven Effekt, dass ich damit am Ende einen Sitzplatz hatte. Zu sehen gab's nix. Oder fast nix.
Links hohe Mauern oder Stacheldraht statt See, rechts nix oder ziemlich armselige Wellblechhütten. Ich lief gemütlich, es wurden 2km, ohne dass ein Bus kam. Zumindest nicht in meiner Richtung. Im letzten Dorf vor Ende der Straße blieb ich dann bei ein paar anderen wartenden Leuten stehen. Und schließlich um dreiviertel drei, eine Stunde nachdem ich das Restaurant verlassen hatte, kam der Bus. Immerhin hatte es nur etwas getröpfelt, aber das Gewitter blieb (den restlichen Tag) aus.
Der Bus füllte sich immer weiter, doch plötzlich an der Hauptstraße stiegen alle aus. Ah ja, nur weil der jetzt die richtige Nummer und Santa Ana vorne dran stehen hat, fährt er noch lange nicht dorthin😂 Wir mussten umsteigen, aber wenigstens ging es ohne größere Wartezeit weiter.
In Santa Ana kuckte ich im richtigen Moment auf Google Maps und stellte, fest, ich bin gerade nur sechs Blocks von meinem Café Cadek entfernt. Nix wie raus, das spart mir den Umweg und die erneute Bussuche. Gegen vier war ich dann im Café, ich bestellte Cappuccino und eine Kleinigkeit zu essen und verbrachte die nächste Stunde dort gemütlich mit ein paar Sudokus.
Danach schlenderte ich nochmal über den Hauptplatz vor der Kirche und setzte mich auch bisschen hin zum Leute kucken.
Allerdings schwirrten dort ganz miese kleine Fliegenviecher rum, wirkten wie Obstfliegen, bissen noch aber in die Beine. Somit ging es dann doch schon ins Hostel. Ich sortierte ein bisschen für morgen, was ich für die Vulkan Wanderung brauche, da geht es ja sehr früh los, der einzige Bus fährt schon um halb acht...
Dann duschte ich und chillte etwas mit nettem Besuch im Bett.
Jetzt ist es halb acht, ich sitze mit langer Hose und viel Moskitospray im Hinterhof. Viel wird dann auch nicht mehr passieren, noch etwas lesen oder so und dann geht's nicht allzu spät ins Bett...
Comments
Post a Comment