18.08.24 - Auf dem Rio Dulce

Als ich gestern aus der Dusche kam, ging draußen die Welt unter, es pisste wie aus Eimern. Irgendein netter Mensch hatte aber schon die Fenster zugemacht. So ging es die ganze Nacht, ein unglaubliches Gewitter zog über uns hinweg. Es schüttete und war krass windig. Die Boote am Steg schaukelten ganz schön auf und ab, dabei sind wir doch am Fluss und nicht am offenen Meer!

Zum Schlafen war es ziemlich angenehm, denn verhältnismäßig kühl. Gegen sechs wurde ich allerdings geweckt, die Sonne ging direkt vor meinem Fenster auf! Bzw. ohne Fenster, denn das war schon lange wieder offen. So toll!


Aber es wurde auch schnell warm und ich überlegte kurz, ob ich schon mal im Bett nen Sonnenbrand bekommen hatte. Allerdings kamen dann auch schon wieder (freundlicher aussehende) Wolken. Ich döste noch etwas, las ein bisschen und stand gegen 8 Uhr auf. Zum Frühstück gab es dasselbe wie gestern. El Capitano war heute schon da und auch ohne weitere Mitfahrer starteten wir um 9 zur Tour auf den Fluss.


Etwas schade, aber auch mit ihm allein unterhielt ich mich gut. Er freute sich, dass mal jemand „altes“ hier war, normalerweise kutschiert er wohl nur junge Hüpfer. Vorteil an der Privattour war jedenfalls, dass ich die Höhle, die man eigentlich ansteuert, überspringen konnte. Ich hatte jetzt schon drei davon, so viele Höhlen hatte ich noch in keinem Urlaub, glaub ich…


Wir fuhren den Fluss entlang, der sich recht bald durch eine Art Schlucht schlängelt. Wobei man kaum Felsen sieht, da die fast komplett bewachsen sind. Nur direkt am Ufer an ein paar Stellen gibt es sie.


Dann fuhren wir in einen kleine Seitenarm des Flusses, wo wir anlegten.


Von dort aus liefen wir etwa 20 Minuten zu Fuß zu einem kleinen Naturpool in der Nähe der Höhle, in die ich partout nicht wollte. Beim aktuellen Wasserstand aber auch keine ganz falsche Idee…


Der Weg war für brasilianische Verhältnisse definitiv Flipflop-tauglich, da meine Füße aber nass und leicht matschig war, schlingerte ich ordentlich in ihnen rum. Der Pool war ganz nett und komplett leer, aber verglichen mit denen gestern eher zu vernachlässigen.


Nach einiger Zeit plantschen liefen wir wieder zurück zum Boot und fuhren weiter. Wir fuhren in einen See und umrundeten die Vogelinsel. 


Wobei es nicht wirklich außergewöhnliche Vögel zu sehen gab, nur einen ganz lustigen, von dem ich aber den Namen nicht kenne.



Danach ging es zu einem Texaner, wo wir eine Mittagspause machten. Ich sprang ins Wasser und danach gab es eine Quesadilla und Siesta im Anschluss.


Gegen halb 2 fuhren wir wieder weiter und zunächst noch durch ein paar Mangroven. Leider gabs auch hier keine Tiere zu sehen, da hatte ich mir – ehrlich gesagt – mehr erhofft.

Einen letzten Stopp machten wir an heißen Quellen. Nicht so, dass ich die gebraucht hätte, es ist warm genug. Aber witzig wars schon. Da kam heißes Wasser aus der Felswand direkt in den Fluss. Roch auch, als käme es direkt aus der Hölle… (blöder Stopp zum Schluss, ich stank die ganze Zeit nach Schwefel…). 


Ich gönnte mir dort noch eine frische eiskalte Kokosnuss, dann fuhren wir zurück nach Livingston.

Gegen halb 4 waren wir wieder am Hostel. Ich brachte meine Sachen ins Zimmer und sprang zur Entschwefelung direkt nochmal ins Wasser und danach in die Hängematte. Inzwischen war es aber schon wieder windig und nass auch frisch im Schatten. Somit blieb ich nicht allzu lange liegen. Ich erfragte an der Rezeption meinen aktuellen Schuldenstand, rechnete etwas und ging dann in den Ort zum Geldautomaten. Leider gibt’s hier nur den mit den hohen Gebühren…

Mit Geld ausgestattet lief ich zurück und stoppte am Restaurant von gestern auf einen Cappuccino und eine Runde Sudoku. Wieder wach ging es ins Hostel und ich nutzte die Zeit nochmal echt sinnvoll. Ja, hier lässt es sich auch arbeiten!

Später bestellte ich mir Tapado, eine traditionelle Kokossuppe der Garifuna. In vegetarischer Version mit Gemüse und Kochbananen. Sehr lecker. Jetzt ist es halb acht. Wenn der Blog im Kasten ist, werde ich noch etwas lesen oder so und meine Sachen packen. Morgen geht es nicht weit, nur mit dem Boot den Fluss hinauf in den Ort Rio Dulce, von wo aus ich übermorgen mit einem Shuttle nach Honduras aufbreche…

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