17.08.24 - Los siete altares - Semuc Champey in klein

Gestern hab ich noch bis zehn unter meinem Moskitonetz gelesen. Es war ziemlich windig in meinem Bett und damit auch echt angenehm. Allerdings nur bis zu einem gewissen Punkt. Um 1 bin ich aufgewacht und da hat sich kein Lüftchen mehr geregt, nun wurde es kuschelig… Früh gewitterte es dann, was die Temperatur wieder etwas angenehmer machte.


Gegen acht stand ich auf und ging einen Stock tiefer, zunächst gab es einen Kaffee und dann noch eine große Schüssel Obstsalat mit Granola und Joghurt. Später machte ich mich für die Tür fertig und ab halb 10 hieß es warten. Und warten. Irgendwann fragte ich mal nach und nach einem Telefonat wartete ich weiter. Um halb 11 kam dann endlich ein Rastaman und meinte, ich wäre die einzige für die Tour heute, außerdem wäre es ja auch schon ziemlich spät, normalerweise würde man um spätestens halb 10 starten… Echt? Na sowas! Er meinte, wenn ich ja morgen noch da bin, könnten wir die Tour auf morgen verschieben, vielleicht wären da mehr Leute da. Na gut, dann eben morgen.

Ich ging wieder in mein Zimmer, packte um und zog Turnschuhe an für den für morgen angedachten Plan. Als ich wieder runter kam, meinte Rastaman, wir könnten jetzt doch zur Tour starten. Äh… Nee! Jetzt will ich nicht mehr!


Denn jetzt wollte ich zu den Sieben Altaren, einer Reihe kleinerer Wasserfälle und Naturpools nördlich der Stadt. Zu Fuß waren es gut 6km, der Himmel war immer noch bedeckt und somit der Tag eigentlich perfekt für diesen Trip. Und so lief ich los, zunächst durch den Ort und dann Richtung Norden am Strand entlang. Klingt schön oder? Dachte ich auch…

Der Strand ist echt zum Heulen. Kilometer um Kilometer lang, wenn auch sehr schmal. Und absolut komplett eine einzige Müllhalde! Die noch dazu ziemlich gut widerspiegelt, warum hier so viele Menschen so fett sind… Und wir verbieten Plastikstrohhalme… Ganz ehrlich, so wird das nie was! Wenn die Hälfte der Menschheit den Planeten mit Plastik zumüllt, einfach, weil sie es nicht besser weiß und sich dabei keiner Schuld bewusst ist.

Ich kämpfte mich also zwischen Plastikflaschen, Schuhen, Zahnbürsten, Duschgels und was weiß ich nicht alles immer weiter. Einige Locals waren mit großen Netzen am Fischen, warum sie aber sämtliche kleine Fische einfach liegen ließen, ist mir nicht klar.


Nachdem ich an der Hängebrücke ankam, die Stelle, bis zu der man auch mit dem Tuktuk fahren kann, wurde es ein wenig besser. Ab hier gab es ein paar Restaurants und auch Guesthouses, bei denen war wenigstens vor der Tür der Strand sauber.


Kurz vor 12 war ich dann am Ziel und zahlte brav meine 2,50€ Eintritt. Die 7 Altares erinnern mich ein bisschen an Semuc Champey. Nur kleiner und wesentlich leerer. Die meisten Touris kommen hier auf einer Bootstour her. Und die Boote fahren alle die gleiche Runde, erst hierher und dann zum Strand. Sehr praktisch, denn um die Mittagszeit waren die wohl fast alle schon weg.


Auf dem Weg nach oben kam mir eine Gruppe entgegen und am hintersten Wasserfall war noch eine, die aber vor mir ging. Ansonsten waren nur noch ein paar wenige Fußgänger unterwegs.


Ich zog gleich am Anfang die Schuhe aus und parkte sie auf einem Felsen, barfuß ging es wesentlich besser. Irgendwann ließ ich auch meine Tasche zurück und legte die letzten Meter nur noch mit dem Handy direkt durchs Wasser zurück.


Machte mehr Spaß als auf dem steinigen Weg außenrum. Das Wasser war super angenehm kühl und wirkte echt sauber. Die nächsten eineinhalb Stunden verbrachte ich hier im Wasser.


Man konnte sogar hinter den Wasserfall schwimmen, lauschiges Plätzchen.


Bevor mir Schwimmhäute wuchsen, machte ich mich auf den Rückweg. In einem süßen kleinen Restaurant bzw. Garten stoppte ich für einen Smoothie und eine Kleinigkeit zu essen.

Da die Nachos, die ich eigentlich wollte, aus waren, wurden mir Tostadas empfohlen. Jackpot, diese entpuppten sich als die von mir so geliebten doppelt frittierten Kochbananenscheiben. Dazu gab es auch noch einen leckeren Chipotle-Dip.


Dann lief ich den Strand weiter, allerdings nur bis zur Hängebrücke, von wo aus ich für gut 1€ mit dem Tuktuk zurück in die Stadt gefahren wurde. Hier lief ich dann noch einmal quer durch, sah aber kein Café, das mich anlachte.


Gegen halb 4 war ich dann zurück im Hostel und sprang zur Abkühlung in den Fluss und danach in die Hängematte. War schon wieder ziemlich windig, so dass ich es gar nicht so lange drin aushielt. Und dann machte ich etwas, das ich nicht für möglich gehalten hatte und das hier sogar Spaß machte: Ich bestellte mir einen Cappu (ok, das macht immer Spaß) und bereitete eine Powerpoint für Mathe vor 😉 Ortsunabhängiges Arbeiten ist schon was tolles! 🤩

Gegen sechs war die Stunde im Kasten und ich hatte Hunger. Heute wollte ich zu Mama Buga zum Abendessen, ein schönes Restaurant direkt am Wasser. Dort arbeiten v.a. junge Menschen, die noch in der Ausbildung sind und die Einnahmen gehen in soziale Projekte hier vor Ort. Ich kann nicht klagen, das Mädchen, das mich bediente, war super aufmerksam und freundlich. Und das Essen auch echt lecker. Ich hatte vegetarische Fajita und frischen O-Saft.

Gut gestärkt ging es wieder ins Hostel. Jetzt ist es kurz vor acht, der Blog ist fast fertig. Muss jetzt mal wegen morgen fragen, außer mir steht immer noch kein weiterer Name auf der Tafel für die Tour…  Dann werde ich nicht mehr viel machen, duschen und etwas lesen wahrscheinlich…

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