16.08.24 - Zurück nach Guatemala, nach Livingston

Ich hab noch etwas gelesen, aber es hat mir echt die Augen zugezogen. Und ich schlief richtig gut bis zum Sonnenaufgang.


Die Sache mit dem Meerblick hatte einen kleinen Haken, ab diesem Zeitpunkt wurde es doch recht hell und später auch warm… Bis acht blieb ich trotzdem noch liegen und las, dann packten wir und waren kurze Zeit später auf dem Weg. Zunächst ging es zum Ticket kaufen, ich hatte meines schon per Whatsapp reserviert. Dann holte ich mir noch ein paar Bananen auf dem Markt, bevor ich zur Immigration ging.

Hier nahm man es schon ganz genau. Bei vielleicht 20 Ausreisen pro Tag muss man die Arbeit wohl genießen. An Station 1 wurden 20 Dollar Ausreisegebühr kassiert. Hierzu wurden die Passdaten per Hand abgetippt. Und auch die Kreditkartennummer… Nachdem das erledigt war, ging es mit dem Beleg zu Station 2, wo dann der Pass gestempelt wurde. Arbeitsbeschaffung par excellence…

Als das geschafft war, mussten wir noch kurz warten, bevor wir auf das Bötchen durften. Das war echt mini und wegen der drohenden Wolke hab ich den Rucksack lieber mal in seine Regenjacke gepackt. Aber wir sind knapp vorbeigeschrammt, hat nur etwas getröpfelt.


Eine dreiviertel Stunde später legten wir in Livingston an und ich verabschiedete mich von Louis, der fuhr weiter nach Puerto Barrios. Wir, die wir hier ausstiegen, wurden direkt von einem Typen abgefangen. Der begleitet die drei anderen zu ihrem Boot nach Rio Dulce und nach mich kurzerhand auch unter seine Fittiche. War auch ganz gut so, denn die Immigration ist hier nicht nahe am Hafen. Nein, man läuft erstmal 500m leicht bergauf in den Ort bis man sie findet.


Dann gings die ganze Strecke zurück und in die Gegenrichtung, wo sich mein Hostel befindet. Ich muss sagen, ich fühlte mich in diesem Ort hier gleich pudelwohl, kann es nicht beschreiben, aber es war ein Gefühl von Heimkommen nach Guatemala. Belize war auch schön, aber nicht ganz so meines… Vielleicht sind spanisch sprechende Menschen auch einfach anders drauf. Wenn ich so überlege, fand ich Cuba viel toller als Jamaica und Guyana als einziges Land in Südamerika fürchterlich... 

Mein Hostel, die Casa Rosada, bestärkte dieses Gefühl gleich noch mehr. So ein urgemütliches Plätzchen hatte ich schon lange nicht mehr. Es liegt direkt am Wasser mit eigenem Steg und ist ein Ort zum Wohlfühlen.



Es war kurz vor 11, einchecken konnte ich noch nicht, also machte ich es mir auf einem Sofa auf der Terrasse gemütlich und bestellte einen (günstigen) Cappuccino. Nicht Weltklasse, aber mehr als trinkbar! Und dann fügte sich das Schicksal, mir lief doch tatsächlich ein herrenloser Adapter zu! Den hatte offensichtlich auch jemand vergessen 😉 Vielleicht ist derjenige ja gerade auf dem Weg nach Caye Caulker…


Ich saß also erstmal ziemlich lange auf meinem Sofa, las in den Tourangeboten hier und im Lonely Planet und machte ein paar Sudokus. Einziger Haken hier, den Mücken gefällt es genauso gut wie mir… Gegen halb 2 wollte ich dann mal in den Ort auf Futtersuche gehen (auch wenn es hier alles gibt), da kam der Typ raus und meinte, ich könne einchecken. Zahlen muss ich alles (auch Essen und Touren) erst am Ende, das ist recht praktisch, da es mein vorletzter Stopp ist, kann ich dann besser abschätzen, wie viel Geld ich noch abheben muss. Mein Dorm einen Stock höher ist ein Traum, hier der Blick aus meinem Bett:

Es sind nur Einzelbetten, die Fenster stehen offen, aber es gibt Moskitonetze und sogar Handtücher. Solch einen Ausblick kriegt man echt nur selten. Und das beste: der Spaß kostet mich gerade mal 8€ pro Nacht! Kann mich nicht erinnern, wann ich schon mal so ein Hostelbett hatte!

Ich verstaute meine Sachen unterm Bett und die Wertsachen im Locker (der sogar eine Steckdose innen drin hat), dann zog ich wirklich los in den kleinen Ort. Ich wolltees mal wieder mit Pupusas versuchen, aber wieder hatte ich Pech. Die Pupuseria hatte zwar offen, wollte mir aber – warum auch immer – nix verkaufen… Ich fand dann ein Stück weiter leckere Tostadas mit Avocado und einen Bananen-Kaffee-Smoothie mit orientalischen Gewürzen. Und eine Tütenmango zum Nachtisch.

Dann lief ich zum Hostel zurück, sprang in den Bikini und vom Steg ins Meer. Nanu, das Wasser war gar nicht salzig! Komisches Gefühl bis ich realisierte, dass ich offensichtlich gar nicht am Meer, sondern in der Mündung des Rio Dulce schwimme! Sollte mir recht sein, viel erfrischender!

Die nächsten Stunden verbrachte ich dann in der Hängematte drei Meter weiter. Ja, hier lässt es sich echt aushalten. Es weht auch die ganze Zeit ein sehr angenehmer Wind. Ich las einmal den Lonely Planet für Honduras quer und habe nun dort etwa drei Ziele.

Gegen fünf ging ich dann in meinen Dorm und setzte mich dort aufs Sofa mit Meerblick (und Durchzug). Hier recherchierte ich ein wenig nach Tauchschulen auf meiner nächsten Insel in Honduras. Viele von ihnen bieten kostenlose Dormbetten an, wenn man täglich zwei Tauchgänge macht. Na, damit kann ich arbeiten! Ich entschied mich für eine mit sehr guten Bewertungen und via Whatsapp und Anzahlung per Paypal war die Sache schnell gebucht. Der Hammer. Die Insel Utila liegt ebenfalls noch im Belize Reef, aber dort zahle ich für zwei Tauchgänge 80$, inklusive Bett! Auf Caye Caulker waren die tollen bei 150$ bzw. beim Blue Hole zahlte ich 360$ für drei Tauchgänge. Bin mal gespannt, dort gibt es auch Walhaie… Die fehlen noch auf meiner tierischen Liste…

Als dies alles erledigt war, gings einen Stock tiefer zum Abendessen. Es gab vegetarisches Thai-Curry, dazu zwei Bier (Happy Hour den ganzen Tag, zwei zum Preis von einem und man bekommt einen fetten Knopf, mit dem man dann jederzeit später die 2. Flasche auslösen kann…)

Inzwischen ist es halb acht und der Blog ist fast fertig. Mal sehen, wie ich den restlichen Abend verbringe, die Stimmung ist hier einfach nur gemütlich. Nachtruhe ist von 9 bis 9, definitiv kein Partyhostel 😉 Für morgen habe ich eine Tour auf dem Fluss gebucht, das muss landschaftlich wunderschön sein…

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