14.08.24 - The Great Blue Hole

Gestern Abend hätte ich den Hund vor meinem Dorm am liebsten noch zu Hotdog verarbeitet, der hat bestimmt ne Stunde lang gebellt. Und früh ab vier waren die Hunde wieder unglaublich laut, war ja klar. Um fünf stand ich dann so geräuschlos wie möglich auf und lief die wenigen Meter bis zum Dive Center. Die Belohnung fürs frühe Aufstehen gabs dann noch vor dem Frühstück:

Wahrscheinlich liegt der Trick darin, eben nicht für den Sonnenaufgang aufzustehen und schon klappt es. Dann gab es Kaffee und Frühstück. Hab mir mal ein Brot für unterwegs eingepackt und lieber eine Kotzpastille gefrühstückt… Unsere deutschsprachige Connection wurde hier weiter verstärkt durch Sarah und Caro aus Wien.

Um sechs saßen wir dann alle auf dem Boot und es hieß auch, dass es bumpy werden würde. Was soll ich sagen, die Kotzpastille leistete gute Arbeit. Nach einer Stunde Fahrt kamen wir zum Turneffe Atoll, wo wir eine kurze Pause machten, bevor es auf eine weitere Stunde Fahrt zum eigentlichen Ziel ging. Dem sagenumwobenen Blue Hole, 70km von der Küste entfernt.


Es hat einen Durchmesser von gut 300m, ist etwa 120m tief und 2,5 Mio. Jahre alt. Zumindest der unterste Teil. Der mittlere für Taucher interessante ist 400000 Jahre alt. Auf einer Tiefe von 40-50m sieht man dort unten riesige Stalagtiten hängen. Besonderst gehypt wird es wohl, seit Discovery Channel auf Platz 1 der tollsten Plätze der Erde gesetzt hat.
Socken-Buddy - endlich einer, der auch Socken in die Flossen zieht 🤣


Dort angekommen durften zunächst unsere Schnorchler ins Wasser, die das kreisrunde Riff entlang schwimmen konnten. Danach gingen wir Advanced Taucher runter, denn mit dem einfachen Open Water (quasi dem Seepferdchen) darf man nicht so tief gehen.

Da Louis den nicht hat, hatte ich die Gopro auf diesem Tauchgang. Wir mussten schnell sein, denn schon knapp 10 Minuten nach Beginn mussten wir aufgrund der großen Tiefe schon wieder langsam mit dem Aufsteigen beginnen. Somit ging es für uns einfach nur nach unten. Dabei kam uns auch gleich ein Adlerrochen entgegen. Und das, wo wir doch gar nicht mit irgendwelchen Tieren gerechnet hatten hier.

Dass es hier ganz anders ist also überall sonst, merkte man auch daran, dass es schnell kalt wurde. Und finster. Schnell waren wir bei den Stalagtiten angekommen, die wirklich riesig sind. Wir schwammen im Slalom zwischen ihnen hindurch, das war echt mega beeindruckend!

Und schon ging es langsam an der Wand entlang wieder nach oben. Ganz langsam, sodass wir am Ende doch auf etwa eine halbe Stunde Tauchzeit kamen. Wow, das war schon echt mal was ganz besonderes!


Zurück an Bord gab es etwas Obst und ein paar Nachos und schon waren wir am Riff vor der Half Moon Caye und es ging zum zweiten Mal nach unten. Dieser Tauchgang sollte der eigentlich schönere sein, bei dem man viel mehr Tiere sieht. Und so war es auch. So viele große Riffhaie wie hier hab ich noch nie gesehen.

Und völlig unüblich sind die hier auch nicht nur auf der Durchreise, sondern kommen verdammt nahe und auch immer wieder vorbei. Echt der Hammer! Die Videos sind zum Hochladen zu groß und Fotos muss ich erstmal da raus ziehen, da werde ich dann mal irgendwann noch was nachliefern

Dann sahen wir auch noch eine große Schildkröte, die war aber leider auf dem Weg zur Wasseroberfläche. Ein großer Grouper-Fisch (keine Ahnung wie der auf Deutsch heißt) war besonders zutraulich und jetzt kann ich behaupten: Ich habe einen Fisch gestreichelt 😉

Kurz bevor wir wieder auftauchen mussten, sahen wir noch einen Adlerrochen und einige Stachelrochen, die sich im Sand vergraben hatten.

Nach diesem Tauchgang ging es zur Mittagspause auf die Half Moon Caye. Hier gibt’s das ganz typische Karibikfeeling mit Palmen und Sandstrand. Wir bekamen zunächst einmal leckeres Mittagessen.



Im Anschluss drehten wir noch eine kleine Runde über die Insel. Auf dem Weg krabbelten zig von den Krabben, die sich immer wieder ein neues größeres Haus suchen. Auf einem Schild lustig beschrieben, man solle es sich vorstellen wie Schuhe kaufen: ankucken, ausprobieren, einziehen! Einer hatte sich doch tatsächlich für den Deckel einer Plastikflasche entschieden!


Außerdem gab es ein paar Iguanas und am Ende des Weges einen kleinen Aussichtsturm, von dem aus man Fregattenvögel und Rotfußtölpel sehen konnte. Wobei die letzteren wohl ausgeflogen waren.

Dann gings zurück aufs Boot und zu unserem letzten Tauchspot, dem Aquarium. Hier war der Name schon Programm, es gab unzählige kleine Fischchen in den verschiedensten Farben und Größen. Außerdem wurden wir wieder von drei Riffhaien begleitet, von denen einer sogar einen Namen hat, weil er auffällige Flecken hat und schon fast seit 20 Jahren hier Touristen empfängt. War auch nochmal ein richtig toller Tauchgang zum Abschluss. Ohne Bilder allerdings, denn die Gopro hatten wir auf dem Boot vergessen…

Gegen dreiviertel 2 starteten wir auf die Rückfahrt. Nun glich unser Kutter einem Schlafwagen, alles pennte in den interessantesten Positionen. Auf der zweiten Hälfte wurden wir dann aber teils wieder munter, denn zur Feier des Tages wurde eine Runde Rumpunsch ausgeschenkt. Kurz vor vier waren wir dann wieder zurück an Land. Was für eine geiler Tauchausflug!

Ich holte mir eine Runde Koffein und Vitamine bei meinem Dealer und ging dann ins Hostel, wo Louis und ich die Bilder und Videos auf mein Notebook rüberzogen. Viel mehr passierte dann auch nicht mehr. Ich duschte und packte ein paar meiner Sachen zusammen.

Gegen 7 trafen wir uns mit Caro und Sarah ums Eck zum Abendessen. Es gab Veggie Curry bzw. Lobster. Doch wir waren alle ziemlich platt von dem Tag, so dass wir danach direkt wieder nach Hause steuerten. In meinem Dorm sieht es aus wie bei Hempels unterm Sofa. Meine lieben Mitschläfer sind ausgezogen und fünf Israeli eingezogen. Davon drei Mädels mit riesigen Koffern und weiteren Taschen außenrum, die nun überall kreuz und quer liegen, ich komme weder an das Fußende meines Betts noch ohne Stolpern zum Bad. Selbst auf meinem Rucksack hatten sie ihren Scheiß verteilt, Katastrophe! Jetzt pennen sie und wenn ich dann schlafen sind, sind sie bestimmt hellwach… Nicht sozial kompatibel, leider…

So, mal sehen, der Blog wäre jetzt – halb 10 – fertig. Das Internet ist allerdings gerade die Vollkatastrophe, ob ich da Fotos durchbekomme, weiß ich noch nicht. Die Videos lade ich definitiv morgen erst hoch, da gibt’s sonst eh nicht viel zu sehen, denn ich fahre zurück ans Festland und dann ca. 7h mit dem Bus nach Punta Gorda ganz im Süden von Belize. Hoffentlich hab ich da besseres Internet, dann liefere ich nach… 

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