11.08.24 - Weiterfahrt auf die karibischen Inseln
Die letzte Nacht in San Ignacio war auch nicht die beste.
Immerhin ist mir aufgefallen, dass es deutlich kühler war, auf meinem
Strandtuch als auf dem Betttuch zu schlafen. Keine Ahnung, aber das ist wie
eine Thermodecke… Meinen Ventilator brauchte ich gar nicht, die über mir hatte
auf Orkan eingestellt, sodass meine Beine fast schon kalt waren. Aber die
Matratze war einfach eine durchhängende Katastrophe… Außerdem hatten wir einen
unglaublichen Mief, da irgendwer die Tür zugemacht und somit dem Durchzug den
Weg abgeschnitten hatte…
So war ich froh, als um 7 auch das Handy wach war. Ich zog mich an, packte und ging eine Kleinigkeit frühstücken. Dann packte ich fertig und um kurz nach halb acht checkte ich aus. Ich lief zur etwa 100m entfernten Bushaltestelle, an der schon zwei Locals saßen und auf den Bus nach Belize City warteten. Richtig war ich also schon mal. Wann der Bus heute genau kommen würde, wusste aber keiner. Also wartete ich. Und wartete. Und wartete. Und schließlich, um halb 9 kam der Bus tatsächlich angefahren, juhu.
Los ging die Fahrt, für gerade mal 5€ fuhr ich gut 2,5h nach
Belize City. Für den Preis zog es sich dafür etwas, denn der Bus hielt natürlich
ständig irgendwo. Und er fuhr einmal durch die Hauptstadt Belmopan. Selten eine
„Stadt“ gesehen, die weniger nach Hauptstadt aussah. Hat gerade mal 27000 Einwohner.
Früher war BC (mit etwa doppelt so vielen) Hauptstadt, aber dann wurde die
Stadt durch einen Hurrikan komplett verwüstet und man entschied, eine neue
Stadt für den Regierungssitz zu bauen…
Gegen Viertel 12 kamen wir dann am Busbahnhof in BC an. Ich
schüttelte die ganzen Taxifahrer ab und lief ca. eine Viertelstunde bis zum
Hafen. Von dort aus fahren zwei Agenturen die Cayes an. Bei der ersten stand „Next
Departure 1.30pm“, somit lief ich zur zweiten und hatte Glück, ich bekam ein
Ticket für das Boot um 12. Somit musste ich gar nicht warten. Das große Gepäck
wurde abgegeben und dann wurden auch schon die ganzen Touris verladen bis das
Boot bis auf den letzten Platz besetzt war.
Kurz nach 12 ging die Fahrt los und der kräftige Wind war
echt eine Erlösung, mir war das Wasser nur so runtergelaufen. Eine Stunde
später legten wir au Caye Caulker an.
Von Bord gehen war einfach, ans Gepäck kommen zog sich aber.
Selten ein weniger produktives Vorgehen gesehen. Das Gepäck wurde an Land
gefahren und in ein kleines Zimmer geschlichtet. Dann musste man seine
Gepäcknummer abgeben und dabei sein Gepäck möglichst selbst schon gefunden
haben, damit es einer der beiden Angestellten dann rausziehen konnte. Und dann
wurde penibel die Nummer verglichen. Mein Rucksack hatte seine wohl verloren,
denn ich wurde gefragt, ob ich mir wirklich sicher bin, dass es sich um meinen handle.
Äh. Hm, ok, bei den 100en Rucksäcken völlig mit Flaggen benäht, puh, schwierige
Frage. Ja Mann, das ist meiner, verdammt nochmal!!!
Als wir also endlich wieder vereint waren, lief ich mit
einem Abstecher über den Geldautomaten zu meinem Hostel, ca. 500m nördlich vom
Anleger und damit fast am Inselende. Eigentlich ging die Insel hier mal noch
einige Kilometer weiter, aber der Hurrikan, der in den 60ern die Hauptstadt zerstört
hat, hat auch die Insel zweigeteilt. Nun endet der belebtere südliche Teil an „The
Split“.
Mein Hostel, das Go Slow (Motto nicht nur der Insel, sondern
auch des ganzen Landes), macht einen ganz netten Eindruck. Ich konnte zwar noch
nicht in mein Zimmer, aber schon mal einchecken und meine Sachen abstellen.
Mit luftigeren Klamotten ging es wieder nach draußen und ein
Stückchen weiter zu einer Tauchbasis, der Scuba Sensation. Dort machte ich
zunächst mal für morgen die ersten beiden Tauchgänge klar. Außerdem für Mittwoch
DAS Tauchhighlight hier. Mit Dienstag kucke ich mal, denn es ist schon ganz
schön teuer. Morgen zahle ich für zwei Tauchgänge 150$, die am Mittwoch werden
noch ein gutes Stück teurer sein. Danach wurde meine Ausrüstung
zusammengestellt.
Nachdem meine Sachen unter dem Bett verstaut waren, ging ich
auf Kaffeesuche. Bzw. ich war dank eines Podcasts sehr gezielt unterwegs. Und
das Ice & Beans erwies sich als Volltreffer. Es ist zwar nicht direkt als
Strand zu bezeichnen, aber man hat etwas Sand unter den Füßen, es gibt einen Steg
ins Meer raus, Sonnenliegen (holzhart) und Hängematten. Und guten Kaffee.
Natürlich nur in Plastik… Mal sehen, ob ich die Bonuskarte mit 10 Drinks die
nächsten Tage füllen kann…
Die nächste Stunde verbrachte ich hier mit Blick aufs Meer,
Kindle und Sudoku.
Gegen halb 5 zog ich dann nochmal weiter und fand einen
weiteren Steg, auf dem ein paar herrenlose Liegen standen und von dem ich mal
ins Wasser hüpfte. Oh je, eine ganz schön warme Plörre, erfrischend war das mal
nicht 😉 Da freue ich mich doch noch mehr aufs Tauchen.
Aber immerhin geht hier ein kräftiger Wind, der die Temperaturen deutlich angenehmer
macht.
Zurück im Hostel war dann die AC im Dorm an. Vor der hatte
ich ja schon etwas Angst, jemand schrieb in einer Bewertung, sie wäre eisig und
würde auch auf Nachfrage nicht wärmer gestellt. 75° zeigte sie an, was laut
Umrechner knapp 24° sind. Ok, damit kann ich durchaus leben, da hatte ich schon
deutlich schlimmeres. Und ich hab ja auch den Schlafsack! Außerdem kommt zu meinem
Bett wirklich nicht sehr viel kalter Wind.
Jetzt, halb 9, sitze ich im Innenhof und schreibe Blog. Viel
los ist hier nicht, vermutlich sind die meisten noch irgendwo am Feiern. Außer
Party und Tauchen am zweitgrößten Riff der Welt gibt’s hier auch nicht wirklich
was zu machen. Dann hoffe ich mal, dass die heute Nacht nicht allzu lautstark
in mein Zimmer poltern und dann direkt in Schnarchen übergehen… Zum Tauchen wäre
ich schon gerne ausgeschlafen…
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