01.08.24 - Ein Tag am, über und auf dem See

Heute Nacht war es echt super ruhig, das Bett bequem, ich war sau müde, alles passte. Eigentlich. Trotzdem hab ich es mal wieder geschafft, schlecht zu schlafen. Darin bin ich echt gut. Als der Wecker um halb 4 klingelte, hatte er also keine große Arbeit mit mir. Ich zog mich leise an und stand wenige Minuten später draußen vorm Tor. Dort holte mich mein Guide, Francisco, ab und wir liefen in den Ort, wo wir auf den Bus warteten.

Es hieß eigentlich, wir würden mit einem Chicken-Bus fahren, aber dann kam ein ganz normaler Van, der schon gut gefüllt war mit Touris aus San Pedro, dem etwas größeren Nachbarort. Es ging etwa eine halbe Stunde steil bergauf nach Santa Clara. Von dort aus begann dann die kurze Wanderung zum Rostro Maya (Indian Nose). Zunächst ging es ein Stück bergab, meine Oberschenkel protestierten. Der Muskelkater ist echt hartnäckig! Doch schon kurz darauf ging es über steile Stufen immer weiter hinauf. Ich freute mich schon auf den Rückweg… Bergauf hingegen war alles ok.

Nach einer guten halben Stunde Marsch kamen wir oben auf der Aussichtsplattform an. Wir waren mit die ersten und Francisco sicherte uns Plätze ganz vorn in der ersten Reihe. Das heißt dann aber nicht, dass man freien Blick hat, nein dann kommt ne Tussi und platziert direkt vor mir ihr bescheuertes Handy mit Stativ, um ein Timelaps zu drehen. Danke auch!

Naja, viel zu sehen ist darauf wohl auch nicht, denn leider waren die Wolken schneller als die Sonne…


Da hinten sind  der Fuego und Acatenango, allerdings mit den Spitzen in den Wolken.

Trotzdem war es echt schön, da oben die Aussicht zu genießen und es langsam hell werden zu sehen. 


Dazu gab es dann auch noch eine Tasse Kakao und was Brotähnliches. 

Kurz nach sechs machten wir uns dann wieder auf den Weg nach unten. Und jetzt wurde es echt schmerzhaft, da half nur Zähne zambeißen und durch. Zumindest ging es schneller als hoch.

Unten mussten wir noch etwas auf den Shuttle warten, dann ging es zurück nach San Juan. Um dreiviertel acht war ich wieder zurück und legte mich nochmal für zwei Stunden hin. Allerdings mit Mückenmittel auf den freiliegenden Körperstellen. Nachts hatten die Biester echt geschlafen, aber jetzt waren sie auf der Suche nach Frühstück.

Um zehn stand ich dann auf und packte meinen Rucksack für den Tag – sehr erfolgreich wie ich zu spät merkte, ich hatte sowohl Kindle als auch Sudoku vergessen… Es ging einmal durch den Ort hinunter zum Anleger, wo ich ein „Lancha“, also ein kleines schnelles Boot nach Panajachel (kurz Pana) bestieg. Das ist so der Hauptort hier, wo die meisten ankommen. Mit Stopps an den Orten entlang der Nordseite des Sees fuhren wir dorthin. Für einen See war hier ein ganz schöner Wellengang, aber heute war es auch ziemlich windig und den ganzen Tag über eher grau.

In Pana angekommen lief ich einmal über die Haupt-Tourimeile bergauf zu einem Cache. Dieser befindet sich in einem kleinen Café, was mich also zu einem guten, starken und günstigen Cappuccino brachte. Danach gab es ein Stück weiter Pusadas zum Frühstück – inzwischen war es auch schon nach 12.

Der eigentliche Grund für meinen Besuch in Pana war aber eine Reserva Natural, die ich nun besuchen wollte. Dazu lief ich etwa einen Kilometer aus dem Ort raus. Am Eingang sollte man eigentlich etwa 10€ löhnen, weit und breit war aber niemand zu sehen, der mein Geld wollte. Nun ja, ich will ja auch nicht aufdringlich sein und so ging ich nach fünf Minuten warten eben so hinein. 

Um ehrlich zu sein, 10€ war das Ding auch echt nicht wert. Es gab einen Naturpfad, der über einige Stufen und ein paar Hängebrücken zu einem kleinen Wasserfall führte.

Außerdem gab es einige Ziplines, die aber so mega auch nicht aussahen (und ja sowieso extra gekostet hätten). Die groß angekündigten Affen waren hinter einem Zaun und im Gestrüpp verschwunden, nur einer lief mal den Zaun entlang, und andere Tiere konnte ich auch nicht entdecken.

So blieb nur noch das Schmetterlingshaus, aber so viele verschiedene gab es hier auch nicht zu sehen. Hätte mich definitiv geärgert, wenn ich dafür so viel gezahlt hätte…

Ich lief zurück in den Ort und nahm das nächste Lancha nach San Pedro, also in meinen Nachbarort. Wieder fuhren wir die verschiedenen Orte an und diesmal saß ich mit besserer Sicht auf die Küste.

San Pedro war genau wie erwartet. Touristisch. Eine Bar reihte sich an die nächste, dazwischen Restaurants und Cafés und Souvenirshops. 

Der einzige Pluspunkt im Vergleich zu San Juan ist, dass es viele mit toller Aussicht auf den See gibt. So steuerte ich also erstmal ein Café an. Inzwischen war es auch schon nach drei und Koffeinnachschub dringend nötig.

Ich hatte nicht wirklich Lust, länger hier rumzulatschen, deswegen zog ich ein paar Meter weiter zu einem sehr frühen Abendessen. Es gab leckere Falafel mit Hummus, Pommes und Salat. Und Aussicht. Und für später noch was Süßes vom Bäcker.

Gegen halb 5 machte ich mich dann mit einem Tuktuk auf den Rückweg nach San Juan. Die Orte liegen so eng zusammen, dass Tuktuk schneller und günstiger sind als Boote. Zurück im Mayachik verfiel ich in den Chill-Modus und ins Bett, ging aber kurze Zeit später doch wieder raus auf die Terrasse zum Blog schreiben.

Der restliche Abend wird dann ganz entspannt ausklingen. Ich habe mir tatsächlich eine Stunde Maya-Sauna gegönnt, wer mich kennt, weiß ja, dass ich nicht so sehr der Saunatyp bin. Aber ich will’s mir mal anschauen und vielleicht freuen sich meine Beine auch darüber.

Morgen habe ich dann noch den ganzen Tag hier. Abends um acht geht dann mein Shuttle nach Lanquin. Auf den freue ich mich ganz besonders, 11h für gut 300km, das kann was werden… Dafür ist das Programm dort dann zwei Tage lang auch besonders entspannend… Morgen gibt es vermutlich erstmal keinen Blog, sondern erst, wenn ich dort angekommen bin. Also keine Vermisstenmeldungen rausgeben!


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