28.07.24 - Gemütlicher Tag in Antigua

Kaum war ich gestern im Bett, ging draußen die Welt unter, es schüttete wie aus Eimern. Um Viertel 9 war dann bei mir der Ofen aus, ich war absolut am Ende! Draußen war es ziemlich laut, aber ich schlief trotzdem sofort ein, wachte aber regelmäßig auf. Die Nachtruhe, die um 10 begann, wurde aber super umgesetzt, die Jungs, die mit der Klampfe auf der Terrasse hinter meinem Fenster saßen, verschwanden und ab da war es echt leise. Auch die drei Mädels, die um halb 3 abhauten, machten das sehr leise. Warum die allerdings noch für ihr Bett gezahlt hatten, weiß ich nicht, benutzt haben sie es nicht mehr.

Ich wachte wohl einmal pro Stunde auf, schaffte es mit dieser „Technik“ aber, bis halb 8 zu schlafen. Man muss sich mal vorstellen, das ist halb 4 am Nachmittag! Ich! Das zeigt echt, wie kaputt ich war. Vermutlich kommt der Jetlag dann erst heute Nacht so richtig zur Geltung…

Gegen 8 stand ich auf und machte mich fertig. Es war nicht übermäßig warm, aber Pulli und lange Hosenbeine konnten problemlos hier bleiben. Draußen war es trocken und bewölkt, aber die Wolken hingen über den Bergen, sodass die Vulkangipfel zu sehen waren. Ich hatte auf halb 10 eine Walking-Tour gebucht und mir ein Café auf dem Weg dorthin rausgesucht. Das Café Café war ein Volltreffer. Es war auch schon ziemlich voll, aber ich bekam noch einen Platz und nach etwas Wartezeit einen perfekten Cappuccino und eine „Yoghurt-Bowl“ mit Obst. Oder eher Obst mit Joghurt, auf jeden Fall genau mein Ding. Hier bin ich richtig!

Gut gestärkt und fit für den Tag lief ich zum Platz vor der Iglesia de la Merced, wo ich punktgenau eintraf. Pablo, unser Guide, wartete schon auf mich und fünf weitere Touris, alles Spanier. 

Ein bisschen besorgt war er schon und fragte mich immer wieder, ob ich denn auch verstehe, was er so erzählte. Das konnte ich ehrlich bejahen, v.a. verglichen mit den Spaniern um mich rum sprach er das beste und klarste Spanisch und auch nicht ganz so schnell.


Seine normale Route musste er heute umstellen, denn hier ging es zu wie auf dem Wiesenfest, der Festzug startete zeitgleich mit uns. Und der klang auch ziemlich ähnlich mit all seinen Kapellen…


So führte uns Pablo auf anderen Wegen durch das historische Zentrum von Antigua. Die Stadt erinnerte mich extrem an San Cristobal de las Casas in Chiapas im Süden Mexikos. Es gibt diese schachbrettartig angelegten kleinen Straßen mit fiesem Kopfsteinpflaster, viele bunte Häuser und Kirchen und dazwischen wuseln unzählige Locals und Touristen durch die Gegend. Auch die Menschen sehen denen im Süden Mexikos sehr ähnlich.

Wir erfuhren viel über Antigua, das ca. 200 Jahre die Hauptstadt von Guatemala war. Leider wurde ein Großteil der antiken Gebäude durch ein Erdbeben Ende des 18. Jahrhunderts sehr stark zerstört. Deshalb stehen von vielen Kirchen nur noch ein paar Wände.

Andere wurden mehr oder weniger originalgetreu wieder aufgebaut. An manchen Stellen hat es was von Filmkulisse, von vorne sieht es gut aus, aber wehe, man kuckt von der Seite…

Gegen Ende der Tour erreichten wir den berühmtesten Fotospot der Stadt, den Arco de Santa Catalina. Durch diesen Bogen kann man (eigentlich) den Vulkan Agua sehen. Leider war es inzwischen zu stark bewölkt, die Regenzeit lässt grüßen… Hier muss ich wohl nochmal wiederkommen, wenn mich der Jetlag früher weckt…


Kurz nach 12 waren wir wieder am Ausgangspunkt zurück und die Tour endete. Ich beschloss, gleich noch auf den Cerro de la Cruz hinauf zu laufen, um mir die Stadt von oben anzuschauen.

Auch hier ist der Blick sicher frühmorgens besser, aber was soll man machen 😉

Als ich wieder unten war, begann es auch ganz minimal zu regnen. Ich machte mich noch auf die Suche nach einem Cache (von zwei) am Rande des Zentrums, dank eines Fotos war er auch schnell entdeckt. Dann suchte ich mir ein Café und landete bei der „Fat Cat“. 

Es gab einen guten Cappuccino und einen Bagel mit Guacamole, leider aber keine Katze. A propos Guacamole, hier aus der Region kommen ursprünglich die Hass Avocados. Mein Timing war absolut perfekt, denn kaum hatte ich das Koffein vor mir stehen, begann es auch schon zu regnen. Ich blieb also noch gemütlich sitzen, aber der Regen ließ auch recht schnell wieder nach und es tröpfelte nur noch.

Ein echter Chicken-Bus

Als ich mich wieder hinaus wagte, war es schon kurz nach 3. Ich machte einen Abstecher ins Choco Museo, das sich aber mehr als Laden und Café als als Museum entpuppte. Aber ich durfte eine Kakao-Infusion und hochprozentige Schokolade probieren. Dann lief ich zurück zum Hostel, wo ich die nächsten zwei Stunden gemütlich verbrachte.

Zunächst einmal packte ich meinen Daypack, morgen geht es nämlich auf eine zweitägige Vulkantour auf den Acatenango, der hier auf dem Bild. 

Drückt mir also die Daumen, dass es nicht durchgehend bewölkt ist und ich die Berge wenigstens für ein paar Minuten zu Gesicht bekomme. Das heißt übrigens auch, dass es morgen keinen Blog gibt, sondern erst am Dienstag, wenn ich zurück komme. Dann aber hoffentlich mit ganz tollen Fotos…

Danach begab ich mich auf eine kuschelige Liegefläche vor dem Haus, wo ich ein bisschen meine Weiterreise recherchierte und eine Transportmöglichkeit zum Lago Atitlán suchte. Danach begann ich auch ein bisschen mit dem Blog. Gegen sechs machte ich mich auf zum Abendessen. In der Nähe hatte ich ein Pasta-Restaurant entdeckt und das erschien mir nicht verkehrt vor meiner Tour morgen. Es gab Pasta al Arabiata (Stufe 4 von 10 und gar nicht mal so unscharf) und dazu hausgemachte Limonade. Danach ging es wieder ins Hostel, wo ich nun wieder auf meinem Gartenbett sitze. Das ist eigentlich bequemer als mein echtes…

Es ist wieder erst halb acht und trotzdem zieht es mir schon wieder ganz leicht die Augen zu. Etwas länger als gestern muss ich heute aber aushalten! Versuche ich zumindest mal… Aber viel passieren außer duschen und etwas lesen wird wohl trotzdem nimmer…

Comments

Popular posts from this blog

31.08.24 - Ruta de las Flores

28.08.24 - Viele Busse bis nach Suchitoto

06.09.24 - Ein ganz besonderer Besuch