30.05.24 - Der heilige Berg Athos

Die letzte Nacht war Dank Ohrenstöpseln ganz ok. Eigentlich machte die Straße vorm Haus einen unauffälligen Eindruck, doch führt sie extrem steil hoch zur Hauptstraße. Heißt, jeder hat auf meiner Höhe einmal Vollgas gegeben und das nicht gerade leise…

Gegen 7 war ich wach, blieb aber noch bis dreiviertel 8 liegen. Dann machte ich mich wieder einmal startklar und fuhr los. Zunächst ging es ein Stück zurück runter vom Mittelfinger und dann weiter Richtung Osten und zum dritten und letzten Finger, Athos.

Unterwegs fand ich mit etwas Suchen einen Bäcker, der tatsächlich auch Backwaren verkaufte (nicht selbstverständlich bei der Google-Suche) und kam dann gegen halb 10 in Ouranoupoli an. Das ist das letzte Städtchen am Knöchel von Athos, das man einfach so erreichen kann. Dahinter beginnt die Mönchsrepublik Athos oder Heiliger Berg, die seit fast 1000 Jahren keine Frauen mehr betreten dürfen. Männer auch nur als Pilger und mit vorangegangener Genehmigung.

Das Örtchen ist hochtouristisch und ich ging am Hafen noch einen teuren Cappuccino trinken, bevor ich mein Boot für den heutigen Ausflug bestieg. Da niemand auf den Finger darf, sind Bootstouren entlang der Küste der Renner!

Ich sicherte mir einen sonnigen Platz oben ganz vorne und um mich rum füllte sich das Deck schnell, hauptsächlich mit deutschen Touris, die meisten, was ich so hörte, aus dem einen oder anderen Rundreisebus.

Gegen dreiviertel 11 legten wir ab und fuhren nun die Küste entlang Richtung Süden, verfolgt von vielen hungrigen (und kackenden) Möwen.

Immer schön mit Sicherheitsabstand, Boote mit gefährlichen weiblichen Wesen an Bord dürfen nämlich maximal 500m nah an die Küste ran, sonst könnten wir die Mönche wohl verhexen!


Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass sogar die Tiere weitgehend männliche Exemplare sind… Feta gibt’s dann wohl keinen…


Auf der Hinfahrt wehte ein ziemlich starker Wind von vorne, sodass ich mich teilweise in mein Strandtuch wickelte. Die Klöster sind teils direkt am Wasser gebaut, teils hängen sie fast wie in Meteora irgendwo im Fels.


In Athos leben wohl über 2000 Mönche, wobei die Zahlen, die uns zu den einzelnen Klöstern angesagt wurden, wesentlich geringer waren. Entweder verstecken die sich auf der anderen Seite und oben auf dem 2000m hohen Berg Athos oder da hat sich jemand verzählt…


Ach ja, vom ersten Kloster kam dann gleich ein Boot mit drei Mönchen auf uns zu gefahren. Wie ich später mitbekam, haben sie offensichtlich kein Problem mit Frauen außerhalb ihrer heiligen Welt, denn sie verkauften eifrig Rosenkränze und was weiß ich nicht alles an Touristen sämtlicher Geschlechter… Weibliches Geld scheint dann doch wieder gut genug…

Leider gabs keine Infos darüber, wie man denn dort so lebt. Strommasten hab ich z.B. keine gesehen, Autos fahren aber und Boote gibt’s auch. Und der Handyempfang war auch überall sehr gut.

Nach etwa eineinhalb Stunden waren wir am südlichsten Punkt und am Fuß des heiligen Berges angekommen und fuhren wieder zurück. Jetzt blies der Wind von hinten und mit unserem Tempo war es fast windstill und echt sehr schön warm.

Gegen Viertel drei waren wir wieder im Hafen zurück. Ich lief zu meinem Auto zurück und machte mich auf die zweistündige Fahrt nach Thessaloniki. Unterwegs hatte ich noch einen kurzen Kaffeestopp in Arnea etwa auf Mitte der Strecke eingeplant. Das ist mal wieder ein süßes kleines und nicht allzu touristischen Örtchen. Ich schlenderte einmal quer durch.

Dann gabs auf dem Hauptplatz (wieder umgeben von lauter deutschen Busreisenden) einen Cappuccino.

Und schon war ich auf den letzten Kilometern zurück zum Flughafen Thessaloniki, wo ich kurz nach 5 Uhr ankam und meinen süßesten aller Mietwagen zurückgab. Schon witzig, ich bin auch mit dem fast exakt 1000km gefahren, genau wie in Bulgarien.

Nach einer weiteren Stunde im glühend heißen Bus war ich wieder im Stadtzentrum. Der Flughafen liegt hier echt weit draußen. Ich ging zu meinem Hostel und checkte im selben Zimmer ein. Mal sehen, die Klimaanlage ist wieder einmal aus und inzwischen hab ich Moskitomittel gekauft, sodass ich ganz guter Dinge bin. Und das Strandtuch liegt als Windblocker auch bereit.

Ich ging direkt ums Eck was essen. Ich wollte nur eine Kleinigkeit und bestellte gebacken Zucchini mit Tzatziki und einen griechischen Salat. Was dann kam, sprengte wieder jeglichen Rahmen, das waren bestimmt drei ausgewachsene Zucchini, die mir da geliefert wurden! Der Salat war auch nicht klein und so musste ich irgendwann kapitulieren.


Jetzt bin ich vollgefressen wieder im Hostel und sitze auf der Dachterrasse. Werde aber gleich mal zu den Moskitos hinunter wechseln, hier ist es echt mega windig… Morgen geht es dann mit dem Zug nach Athen, wo ich noch bis Sonntag bleibe. Und einen Special Guest treffen werde…


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