22.05.24 - In die Berge von Trigrad
Obwohl die Matratze verdammt weich war, schlief ich ziemlich gut und lange. Gegen 8 war ich wach, wir blieben aber noch eine halbe Stunde liegen. Dann machten wir uns fertig, packten zusammen und liefen die wenigen Meter zur Fußgängerzone, wo wir in einem Café einen Tisch auf dem Balkon im ersten Stock besetzten. Dort gab es leckeren Latte Macchiato (wir hatten Schiss bei „Cappuccino“) und eine Runde Killersudoku.
Danach holten wir das Auto vom Parkplatz, fuhren zum Hotel
und luden die Taschen ein und schon ging es los. Naja fast, wir stoppten
nochmal am Lidl für ein paar Vorräte. Dann ging es westlich raus aus Plovdiv
und dann weiter Richtung Süden. Zunächst auf recht großen Landstraßen, die dann
aber schmäler und kurviger wurden. In einem Dorf entdeckten wir einen Stand, an
dem wir uns mit Kirschen eindeckten.
Dann ging die Fahrt zwei Stunden über teils serpentinige Sträßchen
durch die Berge, vorbei an Stauseen und durch wunderschöne Natur.
Ziel war das Örtchen
Trigrad, das schon sehr nahe an der griechischen Grenze liegt (allerdings total
ab vom Schuss und ohne Grenzübergang). Gegen halb 1 kamen wir an einem kleinen
Wasserfall kurz vor dem Ort an, wo wir eine kleine Picknickpause machten.
Von dort ging es dann nur noch wenige Meter weiter zur Teufelshöhle von Trigrad.
Dagegen sieht die von Pottenstein echt alt aus! Die hier ist 110m lang und 40m hoch. Wir kamen genau rechtzeitig, denn kurz nach 1 startete eine Tour und allein darf man nicht rein. Waren wir aber doch, denn der Guide meinte, die Tour ist nur auf Bulgarisch, und schickte uns mit einem deutschen Infoblatt voraus.
Die Höhle ist echt gewaltig. Am hinteren Ende stürzt ein unsichtbarer 60m hoher Wasserfall hinein und verursacht ordentlich Lärm.
Der Name der Höhle kommt dann daher, dass niemand weiß, wohin das Wasser genau verschwindet. Alles, was mit gerissen wird, kommt nie wieder ans Tageslicht, auch zwei Taucher überlebten ihre Erkundung nicht. Man hat auch ein Experiment mit gefärbtem Wasser gemacht. Das kommt zwar ca. 300m weiter wieder heraus, aber erst nach einer Zeit, in der das Wasser eigentlich über 20km fließen müsste. Kein Wunder, dass man hier auch Orpheus‘ Eingang zur Unterwelt vermutete… Wir lernten einen Höhlenbewohner kennen, der vermutlich auch noch nie draußen war.
Dann schafften wir zum Glück die 280 Stufen, die uns wieder
ans Tageslicht brachten.
Vom Höhlenausgang liefen wir noch ein kleines Stück weiter
bergauf, um zwei Caches zu suchen. Der eine war noch recht einfach, der anderer
war fast 100m von seinen Koordinaten entfernt. Dank ihm entdeckte ich eine
weitere Höhle.
Die Dose fanden wir dann Dank einiger Bilder auf dem Rückweg
zum Auto. Immerhin, im Gegensatz zu vielen anderen Caches in Bulgarien, die
ständig geklaut werden, war diese Dose noch da.
Am Parkplatz futterten wir unseren Süßkram aus dem Lidl und kuckten
uns noch einmal die Schlucht an, durch die die enge Straße führt.
Gegen drei fuhren wir dann gar bis ins Dorf Trigrad und dort
zum gleichnamigen Hotel. Empfangen wurden wir von einem netten alten Männchen,
das definitiv kein Englisch konnte. Mit Händen, Füßen und meinen rudimentären
Russischkenntnissen klappte es dann aber doch ganz gut.
Wir bezogen unser kleines, aber ausreichendes Zimmer und
machten uns nochmal auf den Weg ins „Stadtzentrum“.
Neben einer Moschee und einer kleinen Kirche gibt es etwa
drei „Supermärkte“, ein „Café“ und ein „Restaurant“.
Junge Menschen scheinen auch Mangelware, auch wenn wir eine Schule entdeckten.
Zurück im Hotel nutzten wir das immer noch schöne Wetter und
setzten uns mit unserer Weinflasche und dem Sudoku im Garten in die Sonne.
Dort kam dann auch noch ein süßer kuschelbedürftiger Kater
vorbei.
Um halb 7 gingen wir ins hoteleigene Restaurant, wo wir einmal
den vegetarischen Teil der Speisekarte bestellten: Schopska Salat (wie
griechischer), „Milchsalat“ und Katak (beides Tzatziki-ähnlich, das eine mit
Gurke und Walnuss, das andere mit Paprika und Käse), Patatnik (irgendwas gebackenes
aus geriebenen Kartoffeln) und Trigradsche Pommes, beides mit geriebenem Feta
obendrauf. Super lecker und super viel. Mit Bier und Espresso zahlten wir dafür
25€…
Vollgefressen stand noch ein letzter Punkt auf der
Tagesordnung. Unser Hotel bietet für 23€ pro Nase nicht nur ein Bett und Frühstück,
sondern hat auch einen Spa-Bereich im Keller! Also rein in Bikini und
Bademantel und ab in den völlig leeren Whirlpool. Danach hab ich sogar noch 5
Minuten in der Sauna ausgehalten 😉
Gegen 9 war ich dann sauber und gut aufgeheizt zurück im
Zimmer, wo ich jetzt Blog schreibe. Das Internet geht nicht wirklich, also muss
das Handy zum Hochladen herhalten.
Morgen geht’s dann wieder Richtung Norden und dann nach
Westen, vermutlich nach Welingrad und Bansko, mal sehen…
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