20.05.24 - Raus aus Sofia und rein in den Ostblock
Beim Duschen gestern musste ich endgültig feststellen, dass ich schon schönere Hostels ausgewählt habe. Die Überprüfung gerade zeigte allerdings, dass die auch echt schöne Badbilder online haben. Das ist aber lange verjährt… Nach der Dusche ging es dann mit dem Kindle ins Bett, das ich dann kurz nach 11 ausmachte.
Nachts wachte ich ständig auf, wobei es dank Ohrenstöpfel
echt super ruhig war. Marion hatte mir da früh dann aber andere Stories erzählt
😉 Ich hab nix gehört! Um acht standen wir auf,
draußen regnete es so richtig. Wir machten uns fertig und machten uns vom
Acker. Durch den Regen zur Metro und dann weiter mit dem Bus fast bis zum
Flughafen, aber direkt vor die Tür der Autovermietung. Dank
Online-Registrierung ging das auch halbwegs schnell. Gegen 10 saßen wir dann im
Auto und fuhren ca. 7,5m. In die nächste Parklücke, denn direkt bei der
Vermietung war ein kleines Café, das mit gutem Cappuccino lockte.
Kurze Zeit später ging die Fahrt dann aber wirklich los. Über
eine Art Landstraße ging es in Richtung Kopriwschtiza. Dank Cache kamen wir auf
dem Weg an einen süßen kleinen Wasserfall direkt an der Straße.
Dann ging es weiter in das wohl ziemlich touristische
Dörfchen, zumindest war es schon 20km vorher ausgeschildert. Die Straße dorthin
wurde gegen Ende schon recht abenteuerlich und ziemlich schlaglochlastig. Im
Ort angekommen dauerte es recht lange, die Parkgebühren von ca. 75ct. zu bezahlen.
Das ging nur per App und die wollte installiert werden, das Auto registriert
und dann für die Unsummen auch noch die Kreditkarte. Die 3. hat dann auch schon
funktioniert…
Das Örtchen ist eigentlich echt süß, leider regnete es immer
noch oder schon wieder, so genau kann ich das gar nicht sagen…
Da kam uns das Olekov’s Haus gerade recht. Das ist ein altes
typisches Haus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts, wie ich finde, ziemlich
osmanisch angehaucht.
Auf dem Rückweg zum Auto konnte ich dann mit meinem rudimentären Russisch die Worte Schokolade, Galette und Käse übersetzen und damit gab es endlich Frühstück! War auch schon ein Uhr oder so…
Kurz hinter Kopriwschtiza sollte dann eigentlich die berühmte Rosenstraße losgehen. Bulgarien ist nämlich bekannt für die Produktion von Rosenöl und die Felder liegen entlang der Straßen. Was wir sahen, war aber eher etwas dürftig und nicht so, wie wir uns das optisch vorgestellt hatten. Stattdessen gab es einige recht trostlose Ortschaften, die aussehen wie Asch vor 30 Jahren... Echt krass, wir sind hier immer noch in der EU...
In Karlovo machten wir noch einen Stopp und schlenderten
einmal eine halbwegs hübsche Straße entlang.
Im Anschluss gab es eine Kaffee in einem hübschen Innenhof.
Dort googelten wir auch bisschen rum, was wir noch so machen könnten und
stießen auf eine Rosenölfabrik, die man besichtigen kann. Laut Website nur mit Voranmeldung,
aber wir versuchten unser Glück und dachten, vielleicht würden wir wenigstens
Rosenfelder sehen.
Vor Ort wurden wir dann super nett empfangen und gleich
gefragt, ob wir wirklich nur den Laden sehen wollten oder doch eine Tour machen
wollten. Klar wollten wir und so bekamen wir eine Führung durch die älteste
Rosenölfabrik Bulgariens.
Zunächst sahen wir die moderne Produktionsstätte. Schon echt
krass, für einen Liter Öl braucht man 3500kg Rosenblätter!!! Auf einem dieser
Wägen sind ca. 500kg, also 7 volle Wägen für einen Liter! Wahnsinn!
Hinzu kommt, dass man die Blätter nur ca. einen Monat lang ernten kann. Immerhin waren wir nun schlauer. Die Rosenfelder waren tatsächlich einfach kahl, denn sie werden täglich zwischen 5 und 9 früh geerntet und am Nachmittag wachsen sie nach...
Nach der Führung – es war etwa halb 5 - überlegten Marion und ich etwas hin und her, wie
es nun weitergehen soll. Wir hatten noch einen Aussichtspunkt auf einem Pass
auf der Liste, aber bei den tiefhängenden Wolken machte das wenig Sinn. So
beschlossen wir, noch ein gutes Stück weiterzufahren. Für morgen verspricht die
App gutes Wetter, sodass wir uns für einen größeren Umweg entschieden, um noch
zwei weitere Sachen zu sehen, die eher so optional auf dem Plan waren.
So fuhren wir noch gute zwei Stunden weiter und sind
schließlich in Chaskovo gelandet. Keine Ahnung, was das für eine Stadt ist, aber
für uns ist sie strategisch günstig. Marion hatte unterwegs eine
Privatunterkunft über Booking gebucht. Google lotste uns dann zielstrebig zwischen
die verranzten Plattenbauten, wo wir von unserem Gastgeber sehr lieb empfangen
wurden.
Die Wohnung fällt dann wohl in die Kategorie „Außen pfui,
innen hui!“ Schön renoviert, hübsch eingerichtet und richtig ruhig wie es
scheint.
Wir richteten uns ein und da ich noch etwas Bewegungsdrang
hatte, lief ich zu Fuß knapp 1km zum Lidl. Dort wollte ich fertigen Salat
kaufen, den gab es aber leider nicht. Somit gab es Improvisationssalat mit einer
grünen Salatmischung, Tomaten „süß und fruchtig“ und Tzatziki-Dressing, dazu
einen echt bulgarischen Weißwein.
Das ganze auf unserem „Balkon“. Dabei studierten wir den
gegenüberliegenden Plattenbau und seine Struktur (offensichtlich macht hier
einfach jeder, was er selber will…).
Danach gingen wir ins gemütliche Wohnzimmer, wo ich gerade
den Blog schreibe. Inzwischen ist es halb 10, wenn ich fertig bin, geht’s noch
in die Dusche und dann ins Bett…
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