30.03.24 - Von Vaucluse bis Lourmarin über mini-taugliche Sträßchen

Nach einer weiteren sehr ruhigen Nacht wachte ich heute gegen halb 7 auf. Der Blick nach draußen einige Zeit später verhieß nix Gutes. Es regnete und war ganz komisch gelblich grau. Dabei war die Wetterapp doch bis gestern Abend überzeugt von 0% Regenrisiko heute… Ich blieb also erstmal noch liegen und las. Erst um Viertel 10 machte ich mich dann fertig. Das Auto sah aus wie Sau, das gelbliche Grau scheint ne ordentliche Portion Saharasand zu beinhalten…

Heute ging es über viele kleine Mini-taugliche Sträßchen bergauf und bergab durch das Luberon. Mein erstes Ziel, Fontaine-de-Vaucluse, lag etwa eine halbe Stunde östlich von Avignon. Als ich dort ankam, regnete es nur noch ganz leicht. Ich parkte wieder kostenlos etwa einen Kilometer von Ortskern entfernt. Bisschen Bewegung hat mir ja noch nie geschadet. Das Örtchen liegt – wie der Name vermuten lässt – nahe einer Quelle und v.a. an einem im Moment recht reißenden Fluss mit vielen alten Mühlenrädern.

Es hat auch eine Burg, aber hoch oben auf einem Berg und dafür war es mir zu ungemütlich. Und bei dem Wetter hätte sich die Aussicht wohl auch nicht gelohnt.

Ich beschränkte mich also auf eine Runde durch den Ort und beendete sie in einem süßen kleinen Macaron-Laden mit einem blauen Schoko-Macaron und einem Kaffee.

Dann ging es weiter nach Gordes, wobei ich mich hier nur auf einen Stopp am Aussichtspunkt beschränkte. Die Busladung Chinesen, die zeitgleich mit mir dort war, bestätigte diesen Plan.

Ich fuhr weiter zum nahegelegenen Mönchskloster Abbaye Notre-Dame de Sénanque. Das muss man sich jetzt alles ein bisschen bunter vorstellen, ab etwa Mitte Juni blüht hier dann überall der Lavendel.

Ich setzte mich zunächst vor die Lavendelfelder – inzwischen war es trocken und wirkte fast freundlich – und aß mein Joghurt-Müsli-Obst-Gemisch. Dann drehte ich eine Runde durch den Klosterladen, aber so gutes Brot gab es hier leider nicht…

Weiter ging die Fahrt über Serpentinen und enge Sträßchen nach Roussillon. Wieder konnte ich zehn Minuten Fußmarsch vom Zentrum zwischen vielen freien Plätzen wählen. Der Himmel wirkte inzwischen wieder grauer und es stürmte immer wieder, deshalb beschloss ich, zuerst die berühmten Ockerfelsen zu besuchen.

Die sind echt toll, zwei kleine Rundwege führen hindurch und alles leuchtet fast schon orange. Gut dass ich die zuerst gemacht habe, denn kurze Zeit später sollte es mal wieder kurz richtig schütten und dann wird der orange Sand zu einer richtig geilen Pampe…

Der Ort Roussillon ist klein und süß, etwas touristischer, wohl wegen der Felsen, aber auch nicht völlig überlaufen. Ich drehte meine kleine Cacherunde durch, als es langsam anfing zu tröpfeln.


Daher steuerte ich ein Café an und fand einen Platz unter der Markise. Gute Entscheidung, denn dort konnte ich dann den folgenden Platzregen aussitzen. Und trotz bester Lage war es wohl mein günstigster Cappuccino für nur 3€.

Auf dem Rückweg zum Auto tröpfelte es immer wieder, das war so richtiges Aprilwetter. Weiter ging die Fahrt zum nächsten Dorf und das war eigentlich mein heutiges Highlight: Bonnieux.

Klein und schnuckelig, mit ein paar Cafés und Restaurants, aber alles andere als überlaufen. Hier ging es wieder einmal durch mittelalterlich anmutende Gässchen bis ganz nach oben.

Leider war die Aussicht wetterbedingt nicht so prickelnd, es war immer noch richtig diesig und wie unter einem gelblichen Schleier. Auch hier gab es noch einen Cappuccino, einfach schon deshalb, weil das Café richtig süß war.

Mein letztes Ziel war dann noch Lourmarin, ein weiteres kleines Örtchen mit einer freistehenden Burg (nicht auf einem Berg).

Hier ging es allerdings wieder ziemlich touristisch zu, der Ortskern besteht quasi nur aus Geschäften und Restaurants.

Gegen dreiviertel sechs hatte ich auch diesen Ort erkundet, perfektes Timing, denn so trennte mich noch eine gute Stunde Fahrt von Avignon und dort sollte ich um 7 das Auto zurückgeben. Das machte ich auch sehr pünktlich. Ist ganz brav gefahren, aber mir persönlich taugen kleine Autochen deutlich mehr…

Auf dem Weg nach Hause ging ich noch in einen Burgerladen, den ich gestern auf Google entdeckt hatte und der auch leckere Veggie-Burger auf der Karte hatte. Ich sollte nicht enttäuscht werden, mein Burger mit Ziegenkäse, Zucchini und karamellisierten Zwiebeln war wirklich gut.

Satt und zufrieden lief ich nach Hause, wo ich auf meine Vermieterin Stephanie traf. Wir quatschten kurz (auf französisch) und ich bedankte mich für die nette Unterkunft. Morgen muss ich schon früh los, mein Zug fährt schon um halb 9 und das bei der Zeitumstellung… Dann geht es nach Carcasonne, meinem letzten Ziel in Frankreich.

 


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