23.03.24 - Nice Nice (Achtung Wortspiel...)

So, wie ja viele schon mitbekommen haben, ich bin wieder unterwegs!!! Kommen wir zunächst zu den entscheidenden Fragen: Gerade sitze ich im Flixbus auf dem Weg nach Nizza. 

Es geht also nach Frankreich, genauer gesagt an die Côte d’Azur und in die Provence. Wobei die beiden Hauptgründe für meine Zielentscheidung eigentlich zwei Länder sind, die mir noch in meiner Sammlung fehlen: Monaco und Andorra. Das wird nun kombiniert mit etwas Frankreich. Zurück geht’s dann in zwei Wochen per Flugzeug aus Barcelona.

Gestern ging es also nach der Schule fast wieder direkt los. Mit dem Stadtbus zum Bahnhof und dann mit dem Zug nach München, wo ich um halb 7 ankam. Eigentlich hätte ich dann zwei Stunden später im Flixbus sitzen sollen, der mich ohne Umstieg in 12h nach Nizza gebracht hätte. Aber da habe ich meine Rechnung wieder einmal nicht mit Flixbus gemacht.🤬 Donnerstag am späten Nachmittag kam von denen nämlich die freudige Botschaft per Mail: Ihr neues Ticket. Keine Entschuldigung, keine Erklärung, einfach eine neue Verbindung: 23.50 Abfahrt in München, früh Umstieg in Mailand und 5h später in Nizza. Danke, ihr A…

Erstmal hatte ich mich also ordentlich geärgert und ein gewaltiges Deja-Vue. Dann hab ich Katty geschrieben und der Abend war gerettet. So ging es nämlich zu einem Kurzbesuch zu Katty, meiner ehemaligen Kollegin in Corona-Zeiten und v.a. Mitreisenden durch Mexiko. Sie wohnt im Westen von München und lud mich spontan zu sich nach Hause ein. So durfte ich auch endlich mal Mann und Kind kennenlernen. Und wir hatten einen netten Abend zusammen mit Pizza, Wein und vielen Erinnerungen.

Um halb 11 machte ich mich dann wieder auf den Weg zurück und zum ZOB, wo nach kurzem Warten auch mein Flixbus kam. Ich hatte ja tatsächlich ein paar Euro für eine Sitzplatzreservierung gezahlt, aber klar, der war natürlich nicht nur umgeändert worden, sondern auch gleich noch doppelt belegt, denn als ich einstieg saß da schon einer mit dem gleichen Sitzplatz. Scheint schon schwer zu sein, sowas mit der heutigen Technik nicht zu verkacken… Und ich war nicht die einzige.

Schließlich fand ich dann doch noch einen Platz, der noch niemandem gehörte und los gings. Der Bus war aber echt ne Katastrophe, so unglaublich laut, es klang die ganze Zeit, wie wenn da unten irgendwas am Boden lang schleift oder so. War dann nicht so toll mit schlafen, zumal wir jetzt natürlich mitten in der Nacht auf den Landstraßen durch die Schweiz eierten, die ich sonst einfach schon am späten Abend gehabt hätte. Außerdem war die Temperatur eine Katastrophe. Von unten glühte die Heizung, von oben pustete phasenweise kalte Luft, so dass ich ständig zwischen Schlafsack und kein Schlafsack wechseln musste, fast noch nerviger als diese fahrenden Kühlschränke in Asien und Südamerika! Ein bisschen dösen ging, aber wirklich ausgeruht war ich nicht, als wir für in Milano aus dem Bus purzelten.

Der erste Weg führte mich zum Klo. Respekt, 50ct für kein Klopapier, keine Spülung und kein Wasser! Dafür gab es im Anschluss einen guten Cappuccino, sogar in einer richtigen Tasse. Und günstig wie in Spanien! Ich vertrat mir noch ein wenig die Beine, dann stand auch schon viel zu früh mein Bus nach Nizza da, so dass ich schon mal Ballast abladen konnte. 

Pünktlich um Viertel 9 fuhren wir wieder los. Dieser Bus ist deutlich besser, bequemer und auch nicht so voll. Und die Fahrer sind auch noch viel netter und hilfsbereiter. Erstmal konnte ich auf meinem Doppelsitz sogar noch etwas schlafen, dann gabs ein Schokocroissant. Jetzt ist es halb 12, wir stehen im Stau (den hätte ich nachts vermutlich auch nicht gehabt) und ein Stück Blog ist fertig. Später geht’s weiter…

So, die restliche Fahrt zog sich dann doch noch, es gab ein paar Baustellen und so waren wir am Ende eine halbe Stunde zu spät gegen dreiviertel 2 in Nizza am Flughafen. Der liegt halt mal direkt am Ende der Strandpromenade…

Die Metro oder Straßenbahn fährt direkt neben der Bushaltestelle los und kam auch schon direkt mit mir dort an. Bis zur 2. Haltestelle schwitzte ich etwas, während ich die Bezahl-App installierte und versuchte, meine Kreditkarte zu verbinden, dann konnte ich meine 1,70€ für die Fahrt in die Stadt löhnen. Nach etwa 20 Minuten war ich am Ziel und nur noch ein paar hundert Meter von meinem Hostel, dem Slo Nice entfernt. Sehr hübsch, sauber und gemütlich. Ich bin in einem 10er Dorm, die Betten sind aber längs nebeneinander und mit stabilen Wänden dazwischen angeordnet, am Fußende gibt’s einen Vorhang und somit reichlich Privatsphäre.

Ich sperrte meine Wertsachen in das Fach unterm Bett, zippte die Hosenbeine ab und zog ein unverschwitztes Shirt an, dann war ich auch schon wieder draußen. Inzwischen war es etwa halb 3 und die Sonne schien warm vom blauen Himmel. Ich lief ein wenig durch die Gegend und stoppte gleich mal wieder auf einen – nicht ganz so überragenden – Kaffee. Danach holte ich mir in einem Supermarkt etwas Obst, Käse und Baguette.



Damit bewaffnet ging es in Richtung Küstenpromenade, die hier Promenade Anglais heißt. Ganz hübsch und verdammt touristisch. Eigentlich genau das Gegenteil von dem, was ich unter einem schönen Plätzchen am Meer verstehe… Aber das wusste ich ja vorher.


Ich beschloss dann auch, meinen Käse nicht dort zu essen, denn mein Blick fiel auf den Colline du Château, den Schlosshügel. Der stand ganz oben auf meiner To-Do-List und besser würde die Aussicht nicht mehr werden als bei dem heutigen Wetter. Also ab nach oben!

Dort war’s zwar echt gerammelt voll, aber die Aussicht ist wirklich toll. Auf der einen Seite kuckt man runter auf das alte Nizza und die Strandpromenade. Mein Hostel kommt dann irgendwo rechts hinten, hinter den hässlichen Häusern. 

In der anderen Richtung schaut man zum Port Lympia, da komme ich hoffentlich auch noch vorbei in den nächsten beiden Tagen.

Auf dem Hügel selbst ist auch einiges geboten, ein riesiger Spielplatz, ein künstlicher Wasserfall, und und und. Ich fand eine Bank, auf der es dann Brot mit Käse gab. Inzwischen war es auch schon halb fünf.

Wieder unten in der Altstadt stellte ich fest, dass ich gar nicht so weit von der angeblich besten Eisdiele Nizzas war. Dort gab es nicht mal eine lange Schlange und die Preise waren echt ok und deutlich günstiger als anderswo. Für drei riesige Kugeln in einer hausgemachten geilen Waffel zahlte ich 5,40€. War ein ausgewachsener Eisbecher. Ich traute mich passend zur Region unter anderem an Lavendeleis (leider unten drunter). Wenn man mal darüber hinweg ist, schmeckt es auch gar nicht nach Duschgel, sondern echt lecker.

In einer kleinen Bar kombinierte ich noch einen Espresso mit einem Klo, bevor ich um sechs Uhr zur abendlichen Free Walking Tour am Place Masséna eintraf. 


Unser Guide war ein echter Inder, verheiratet mit einer Französin. Er wusste wirklich viel über die Stadt und führte uns v.a. noch einmal durch das alte Viertel. 

Auch Essenstipps durften nicht fehlen und so wurde mir doch glatt wieder die Eisdiele Azzurro empfohlen. Und etwas ganz typisches, was ich morgen wohl mal probieren werde. Heute war ich mit dem Rieseneis und der Käse-Brot-Kombi echt versorgt.

Gegen dreiviertel acht endete die Tour und ich lief schnurstracks zum Hostel zurück. Bin echt platt. So ein Flixbus ist halt einfach kein brasilianischer Catarinhense… (der mit den komplett flach stellbaren Sofasitzen…).

Jetzt ist es auch schon kurz vor neun, bis die Fotos noch hochgeladen sind, dauert ja auch noch… Dann muss ich noch recherchieren, wo der Bus nach Monaco genau losfährt, damit das morgen entspannt wird. Und dann gibt’s nur noch Dusche und etwas Kindle-Time… Bonne Nuit!

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