03.01.24 - Sightseeing und Flamenco
Heute Nacht hab ich richtig gut geschlafen, es war bequem und warm in meiner Schlafhöhle. Allerdings war ich kurz nach 7 schon wieder wach, warum auch immer. Ich blieb aber bis 9 liegen. Dann stand ich auf und machte mich fertig. In einer Bar ums Eck gab es einen guten Café con leche. Danach schlenderte ich etwa eine Stunde durch die Gegend und besuchte schon wieder ein paar Caches.
Ich kam auch in der Nähe der Kathedrale und vom Real Alcazar
vorbei. Dort war es noch deutlich leerer als gestern Nachmittag, aber die
Schlangen an den Eingängen waren bestimmt schon 50m lang. Und das bei online
gekauften Tickets (auch das Alcazar war schon längst ausgebucht, als ich auf
die Idee kam…). Naja, vielleicht ganz gut so, da durchgeschoben zu werden, ist
dann auch nicht mein Fall…
Um 11 fand ich mich auf der Plaza Nueva zu einer Free
Walking Tour ein. Wir waren eine riesige Gruppe und wurden deshalb mit
Kopfhörern ausgestattet. Unser Guide machte aus dem ganzen eine richtige Show
mit Flamenco-Einlagen und ähnlichem. Er schaffte es auf jeden Fall, seine „Familia“
bei Laune zu halten und versorgte uns gleichzeitig mit vielen interessanten und
Fun Facts. Seine Meinung zur Kathedrale: Muss man nicht sehen! Davon gibt’s in
Europa mehr als reichlich und die schaut auch nicht besser aus, auch wenn es
die größte gotische Kathedrale überhaupt ist. Und auch die Tatsache, dass sie
früher eine Moschee war, würde daran nix ändern. Die hat nämlich ein Erdbeben
platt gemacht, nur das Minarett, die jetzige Giralda hat’s überlebt…
Wenn man denn gerne anstehen wollte, dann doch bitte am Alcazar,
das wäre wirklich etwas einzigartiges und auch mit der Alhambra nicht zu vergleichen.
Gegen 1 war die Tour zu Ende und da ich schon in der Nähe war, wollte ich gleich
weiter zur Plaza España. Zunächst ging es aber in den Parque de Maria Luisa nebenan,
der mit seinen kunstvoll angelegten Beeten, Brunnen und alten Gebäuden lockt.
Sehr schön.
Dann aber ging es wirklich auf den Plaza España, ein beeindruckendes Bauwerk, das fast 100 Jahre alt ist. Und der Platz ist riesig, halbkreisförmig mit etwa 200m Durchmesser.
Am Fuß des Gebäudes außenrum
befinden sich unzählige wunderschön dekorierte Nischen, eine für jede Stadt (?)
oder Region Spaniens.
Auch dieser Platz ist voll mit Touristen, aber hier verteilen wir uns wenigstens gleichmäßig. Als ich alles gesehen hatte, war es schon halb 3.
Nun war endlich Zeit für was zu essen. Aber ich war wieder lange unerfolgreich. Dabei hatte ich meine Ansprüche schon runtergeschraubt, ich wäre mit einer Portion Patatas Bravas zufrieden gewesen.
Und schon konnte ich auch die nicht mehr
finden, das war echt zum Hühnerf… Ich lief durch die verschiedensten Gassen,
aber nix war dabei. Trotz hunderter Restaurants, entweder voll oder quasi nix
vegetarisches außer Salat und kalten Tapas. Schließlich kaufte ich mir vor
lauter Verzweiflung an einem Straßenstand ein paar Empanadas (auch hier nur
zwei fleischfreie Varianten). Ganz ehrlich, in Südamerika war das auch noch nie
komplizierter, im Gegenteil!
Nun war ich zumindest satt und wurde wenige Meter später mit einem
richtig guten Nachtisch entschädigt. Ich hatte eine uralte Bar aus dem Jahr
1904 entdeckt, die für seine Churros berühmt war. Und tatsächlich, innen war es
heiß und stickig und die Churros waren quasi das einzige, was dort verkauft
wurde. Sehr lecker.
Im Anschluss machte ich mich noch auf die Suche nach einem guten Kaffee
und wurde in einer ähnlich alten Bäckerei mit Café fündig. Merke: Der beste
Café con leche hier kostet 1,50€, dann schmeckt er perfekt! Gegen fünf verließ
ich das Café und lief zu einem weiteren Highlight hier. Da alles andere
sehenswerte ausgebucht war, bin ich gestern auf Flamenco gestoßen und hatte mir
ein Ticket für eine Show um halb 6 gebucht. Die Empfehlung, eine halbe Stunde
früher zu kommen, war sehr gut, denn es füllte sich rasend schnell, obwohl ca.
600 Personen reinpassen. Allein unterwegs sein hat oft Vorteile, so fand ich
einen Platz in einer der vorderen, schon gut gefüllten Reihen. Ich hatte keine
wirklichen Erwartungen, da ich noch nie Flamenco gesehen hatte, daher kann ich
es natürlich auch nicht vergleichen. Ich fand’s gut. Es waren drei Musiker, ein
Gitarrist, ein Sänger, eine Sängerin. Und vier Tänzerinnen und ein Tänzer. Aus tänzerischer
Sicht schon echt richtig gut, aber wie gesagt, ich habe keine Vergleiche. Die
Musik wäre auf Dauer aber nicht meines.
Nach der Show wollte ich mir noch was besonders leckeres gönnen. Auf der
Suche nach vegetarisch/veganen Optionen auf Google war ich gestern nämlich auf
meinen Favoriten gestoßen: Açai!!! Eine Bowl mit Banane, Erdbeere und Granola
musste her.
Lecker! Wenn auch etwas gestreckt oder eine andere Version als die mir
bekannte. Mit der gings dann zurück zum Hostel, wo ich gegen 7 Uhr einlief. Mit
dem Notebook gings dann wieder nach unten, wo ich jetzt sitze und blogge.
Morgen fahre ich dann weiter zu meiner letzten Station nach Gibraltar (so eine
Woche ist echt kurz).
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