02.01.24 - Weiter nach Sevilla

Das Cache-Loggen zog sich gestern Abend noch etwas, hier gibt es einfach zu wenig „echte“ und dafür zu viele „Earth“-Caches. Für die Nichtcacher: Da muss man immer irgendwelche Steine, Felsen oder Fossilien beschreiben und teils total blöde Fragen beantworten, die sich bei mir oft im Reich der Fantasie bewegen. Nicht meine Lieblingsdinger, aber wenn’s nix anderes gibt, macht man sie halt…

Gegen halb 10 war ich dann aber – nach einer echt heißen Dusche – mit dem Kindle im Bett. Übermäßig fest schlief ich nicht, dafür war ich aber unbemerkt lang im Bett. Es war schon Viertel 9, als ich zum 1. Mal auf die Uhr kuckte. Dadurch, dass es hier so spät hell wird und die Fenster in meinem Zimmer dank alter Fensterläden absolut dicht sind, merkt man das nicht. Um halb 9 stand ich auf, packte fertig und machte mich auf den Weg zum Auto. Das stand ja oben auf dem Berg und ziemlich frei, die Frontscheibe war leicht angefroren!

Als die dann aufgetaut war, ging es los nach Sevilla. Ca. 250km lagen vor mir, der größte Teil auf der Autobahn, die zwar kurvig war, aber verglichen mit den meisten deutschen Autobahnen auch eher leer. Merkt man schon, dass es hinter Spanien kaum weitergeht. Nur wenige LKWs und außer ein paar Wohnmobilen auch kaum Ausländer (außer in Mietautos). Auf etwa halber Strecke machte ich eine Kaffeepause und fuhr zu einem Supermarkt, wo ich mich mit was für heute und Obst für die nächsten Tage eindeckte.

Gegen halb 1 fuhr ich in Sevilla ein. Bzw. rollte, die Autobahn ging direkt in die Stadt hinein und dann wurde es ziemlich zäh. Der erste von mir ausgesuchte kostenlose Parkplatz war natürlich mehr als nur voll. Für den anderen musste ich noch einmal halb um die Stadt außenrum. Einmal auf der anderen Seite des Flusses Guadalquivir rüber, dort war es gleich viel leerer. Der zweite Parkplatz war dann auch nicht voll und ich konnte endlich parken. Der ist zwar nur tagsüber geöffnet, aber auf Google schreiben ganz viele, dass man problemlos über mehrere Nächte dort stehen kann. Hoffen wir‘ s mal 😉

Vom Parkplatz war’s etwa ne halbe Stunde zum Hostel. Als ich dort ankam, war es auch schon dreiviertel 2. Das wiederum war gut so, Check-in ist offiziell ab halb 3, aber mein Bett war schon verfügbar. Das U-Sense macht einen echt tollen Eindruck. Es ist ziemlich riesig, hat aber alles, war man so braucht. Und es ist sehr sauber und warm. Ich bin in einem Sechserdorm mit 2 Duschen und 2 Toiletten und super viel Stauraum zu allen Betten. Und dicker Bettdecke! Ich richtete mich ein, dann zog es mich auch schon wieder nach draußen.

 

Mit Hilfe einiger Geocaches – hier gibt es endlich mal eine halbwegs vernünftige Anzahl für eine Stadt dieser Größe – ging es durch die Gassen im nördlichen Zentrum.

 

Eigentlich wollte ich am späten Nachmittag eine Free-Walking-Tour machen, die war aber abgesagt worden. Egal, ich machte eben meinen eigenen Walk.

 

Die Caches führten mich zu echt schönen Plätzen, die Sonne schien und im Pulli war es mehr als gut auszuhalten.

Nur die Sache mit dem sonnigen Café war wieder nicht ganz so schnell zu erledigen. Schließlich entdeckte ich aber doch eine Bar, in der nichts los war (es gab nix zu essen…) und die hatte freie Plätze in der Sonne.

 

Ich saß unter den Setas, den Pilzen, einer vogelwilden, modernen Konstruktion. Unten drin ist eine Markthalle, die leider schon geschlossen hatte. Oben zur Zeit ein Weihnachtsmarkt und außenrum Restaurants und Kneipen.

Mit Koffein gestärkt ging es weiter, ziel- und planlos durch die Gassen.

Je näher ich der weltberühmten Kathedrale kam, desto voller wurde es. Die steht leider nicht (mehr) auf meinem Plan, denn Tickets dafür muss man wohl schon reichlich im Voraus buchen… Naja, egal, zu viel Kirchen können auch nicht gesund sein!

 

Gegen halb 6 wurde der Hunger zu groß und ich startete die Suche nach etwas Essbarem. Eigentlich wollte ich hier Tapas essen gehen, aber außer Papas Bravas gab es auf den meisten Speisekarten kaum was fleischfreies. Google half schließlich weiter und gleich ums Eck fand ich ein kleines Restaurant, das die verschiedensten Paellas auf der Karte hatte. Die vegetarische war echt überragend gut! Super würzig, da fehlte nix!


Danach schlenderte ich noch etwas durch die rappelvollen Straßen. Klarer Vorweihnachtsstress hier, alle müssen noch Geschenke shoppen. Schon irgendwie surreal, da denkt man doch, Weihnachten wäre vorbei, aber hier geht’s erst richtig los…

 

Kurz nach 7 war ich dann wieder im Hostel und ziemlich platt. Jetzt sitze ich unten und schreibe Blog. Caches muss ich dann auch noch loggen, aber das ist heute immerhin einfacher. Dann gibt’s noch ne Dusche und danach ist Kindle-Time.

Comments

Popular posts from this blog

31.08.24 - Ruta de las Flores

28.08.24 - Viele Busse bis nach Suchitoto

06.09.24 - Ein ganz besonderer Besuch