01.01.24 - Feliz año nuevo - Über den Dächern Granadas
Die Essenssuche gestaltete sich gestern recht einfach. Das erste arabische Restaurant ließ mich ein, auch ohne dass ich das Silvester-Menü wählte. Komisch nur, alle nach mir bekamen diese Wahl nicht mehr 😉 Ich hatte Falafel als Vorspeise und danach Tatteh, irgendeine Art Eintopf mit viel Joghurt, Knoblauch und Kichererbsen. Und ertränkt in Öl mit frittierten Brotstückchen. Das Öl ließ sich zum Glück teilweise abschöpfen…
Danach lief ich durch die nächtlichen Straßen und verbrachte die nächsten beiden Stunden mit einem Nachtcache, bei dem man den Schriftzug „Granada at Night“ in Form von Leuchtbuchstaben wiedererkennen und zuordnen musste. Nicht ganz einfach, aber ich hatte ja viel Zeit. Gegen zehn war ich fertig. Zum Aufwärmen ging es in eine Teestube, wo ich die nächste Stunde saß. Langsam zog es mir echt die Augen zu und um mich rum herrschte ein ähnliches Bild. Ich ging ins Hostel, wo die über mir gerade ins Bett ging. Das weckte nochmal meinen Ehrgeiz. Ein bisschen blieb ich im Hostel, wo auch einige mit Bierdosen und so rumsaßen und auf der Gitarre dudelten, dann ging ich aber nochmal steil bergauf zum berühmtesten aller Miradores, dem von San Nicolas. Die Idee hatte nicht nur ich und so stand ich zwischen vielen anderen, um das neue Jahr mit Blick auf die Alhambra zu begrüßen.
Danach reichte es mir aber definitiv und ich wollte nur noch ins Bett. Ging den anderen in meinem Dorm wohl ähnlich, um 1 lagen wir alle im Bett. Und es war warm, die Heizung lief und das direkt neben meinem Bett. Nur früh ging die wieder aus, dann zog ich doch noch was langes drüber. Aber wesentlich besser als in Malaga 😉
Wach war ich wieder nicht allzu spät, aber ich wollte noch
nicht raus und so blieb ich bis halb 10 liegen. Dann stand die über mir auf und
hatte nix besseres zu tun als die Balkontür zu öffnen, bevor sie duschen ging.
Bei vielleicht 5° Außentemperatur… 🥶 (als ich vorhin
zurück kam, standen beide Balkontüren offen und sie lag im Bett, musste da
schon wieder eingreifen…)
Ich zog mich dann an und war gegen 10 unterwegs. Noch war es
recht leer und nicht allzu viel hatte geöffnet. Wohl aber mein Café von
gestern, wo ich als erste Kundin des Jahres aufschlug. Nach einem guten Kaffee
ging es dann steil bergauf in das mittelalterlich muslimische Viertel Albaicin.
Auf den Spuren eines langen Caches (an dem ich am Ende
leider scheiterte) kam ich an vielen tollen Plätzen und schönen Gebäuden
vorbei.
Der Himmel war strahlend blau und außer mir waren noch nicht
so viele Leute unterwegs. Es war echt ein richtig toller Vormittag! Und die
Ausblicke waren auch echt überragend.
Gegen eins war ich wieder unten in der überlaufenen Innenstadt. Ich hatte bisher nur einen Semmelrest von gestern und kaufte mir ein Falafel-Pita, sehr lecker. Gut gestärkt ging es dann durch die engen Gassen der Altstadt um die Kathedrale.
Die gab ich mir nicht von innen, von außen sah sie aber auch
gut aus. Eigentlich wollte ich dann noch irgendwo einen Kaffee, aber die
Kombination aus Kaffee – Sitzplatz – Sonne – Frei war nicht zu finden.
Ok, war nicht so dramatisch, dann musste es eben ohne gehen.
Ich wollte nämlich nochmal hoch hinaus, das Viertel Sacromonte mit seinen Höhlenwohnungen
stand noch auf meiner To-Do-Liste.
Das ist auch ein uraltes Viertel, in dem früher die Gitanos (Zigeuner) lebten. Darf ich das überhaupt noch schreiben?!? An der Hauptstraße, die nicht wirklich befahren war, ging es nach oben. Auf dem Weg gab es zwar ein paar Bars, aber die waren auch alle voll und sahen mehr nach Bier als nach Kaffee aus. In der Sonne war es inzwischen richtig warm, Pulli reichte komplett. Ich lief bis zu einem alten Kloster, von dem aus man einen tollen Blick bis zur Alhambra hatte.
Zurück ging es dann abseits der Touristenpfade über kleine
Trampelpfade bergauf und bergab. Dabei kam ich dann bei den „echten“ und bis
heute bewohnten Höhlen vorbei.
Ist schon eher basic dort…
Nach einigem Zickzack mit rauf und runter kam ich wieder in die touristischen Bereiche, wo man für 1€ auch so eine echte alte Höhle besichtigen konnte.
Danach saß ich dort noch fast ne Stunde auf einer Bank in
der Sonne. Ich hatte geplant, zum Sonnenuntergang hier zu bleiben, aber dank
fehlendem Coffeestop war ich einfach zu früh dran und dann wurde es halt auch
wieder kühler…
Außerdem knurrte mein Magen schon wieder. Ich beschloss also, zurückzulaufen. Unterwegs entdeckte ich nix passendes, der Mirador San Nicolas war heute noch voller und schließlich landete ich in Hostelnähe in einer Teestube, wo es Tee, Hummus und Couscous mit Gemüse gab.
Ich schlenderte noch ein letztes Mal durch die Straßen, aber
es war einfach zu voll und so war ich um halb 7 wieder im Hostel. Ich packte
mich mit Kindle aufs Bett, las etwas und sichtete meine Fotos. Jetzt sitze ich
unten in der Küche, inzwischen ist es acht. Der Blog ist fertig, nun müssen nur
noch einige Caches geloggt werden. Morgen werde ich nicht ganz so lange im Bett
bleiben, denn es geht 2,5h nach Sevilla.
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